Mit Freude und Tatendrang zum Wohl der Gemeinde

Pronsfeld · Die Verbandsgemeinde Prüm hat 44 Ortsgemeinden (inklusive der Stadt Prüm). Nur fünf davon werden von Frauen geführt. Die Kommunalpolitik ist immer noch eine Männerdomäne. Eine der Ausnahmen ist Monika Winkelmann: Seit zwei Jahren führt sie die Geschicke der Ortsgemeinde Pronsfeld. In loser Folge stellt der TV weitere Frauen in der Position der Ortschefin vor.

 Ehrenamtlich wird an dieser Stelle mit diesem Ausblick auf Pronsfeld ein neuer Ruheplatz eingerichtet. Ortschefin Monika Winkelmann freut sich darüber, wenn Bürger sich für die Gemeinde engagieren. TV-Foto: Stefanie Glandien

Ehrenamtlich wird an dieser Stelle mit diesem Ausblick auf Pronsfeld ein neuer Ruheplatz eingerichtet. Ortschefin Monika Winkelmann freut sich darüber, wenn Bürger sich für die Gemeinde engagieren. TV-Foto: Stefanie Glandien

Pronsfeld. Das Telefon im Wohnzimmer von Monika Winkelmann klingelt. Manchmal klingelt es auch schon am Samstagmorgen um 7 Uhr, oder wochentags nach 23 Uhr. Weil der Schneepflug falsch geräumt hat, Hundekot auf Spielplätzen liegt, zu viel Unkraut wächst, das Wasser im Bürgerhaus nicht richtig läuft, jemand die Grillhütte mieten möchte oder ein Schaf herumirrt.
"Als Ortsbürgermeisterin bin ich Ansprechpartner für jeden, und das möchte ich auch gerne sein", sagt Monika Winkelmann. "Ich helfe gerne und habe einen sehr guten Gemeindearbeiter." Die 52-Jährige ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist Konrektorin an der Realschule plus in Bleialf. Mit anderen Worten: Sie ist eigentlich schon ziemlich ausgelastet.
Als ihr Vorgänger Winfried Richards nach 35 Jahren nicht mehr kandidieren wollte, ist man auf sie zugekommen. "Ich habe mich nicht vorgedrängt", sagt sie. Und einen weiteren Kandidaten gab es nicht.
Was Kommunalpolitik angeht ist sie schon ein "alter Hase". Immerhin 20 Jahre lang war sie im Gemeinderat und 15 Jahre erste Beigeordnete. "Ich dachte, ich weiß, was auf mich zukommt. Heute sage ich: Ich wusste es nicht, und ich denke, das war auch gut so."
Es ist ihr ein Anliegen, den Ort voranzubringen, weiterzuentwickeln. Gerne nimmt sie sich Zeit für die großen und kleinen Anliegen der Bewohner. "Die Bürgernähe macht mir Spaß", sagt sie. Doch als Bürgermeisterin sei man auch fremdbestimmt. Es gebe viele Termine wie Sitzungen, Besprechungen, Informationsveranstaltungen und weitere, von denen man vorher nichts ahnte, die man aber wahrnehmen müsse, wenn einem die Dorfentwicklung wichtig sei. Neben ihrem Beruf und ihrem Amt bleibt keine Zeit für Hobbys. Auch von manchen Visionen musste sie sich verabschieden. "Ich glaubte, viel bewegen zu können. Doch schon bald wurde mir bewusst, dass Pronsfeld aufgrund der engen Haushaltslage Grenzen gesetzt sind."
Dennoch konnte sie bereits viele Projekte, die zum Teil von ihrem Vorgänger bereits angestoßen wurden, erfolgreich umsetzen (siehe Extra). Freude bereitet es ihr, wenn sich die Bürger engagieren. Zum Beispiel bei der Aktion saubere Landschaft, bei der Einrichtung eines Wohnmobilstellplatzes oder des neuen Ruheplatzes am Wegekreuz oberhalb der Alten Kirche. "Auf Wunsch einiger Bürger wird sogar im Winter der Radweg vom Schnee befreit, damit sie spazieren gehen können."
Vieles geschehe auf Eigeninitiative, exemplarisch nennt sie den Sportverein, der in Eigenregie Gebäude baut und instand hält oder Bewohner, die Spielplatz, Geräte und gemeindliche Beete pflegen. Und dank der vielen Helfer möchte die Bürgermeisterin den schon lange geplanten Abenteuerspielplatz auf der Bahnrampe im kleinen Wald gestalten. "Hierfür können sich schon Freiwillige melden, die bereit sind, im Frühjahr mit anzupacken. Außerdem suchen wir noch einen alten Bauwagen", sagt sie. sn

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