Mit Geschick zu mehr Platz

NEUERBURG. Während viele Schulen unter rückläufigen Schülerzahlen leiden, platzt die Realschule in Neuerburg aus allen Nähten. Der Kreis will nun Abhilfe schaffen.

Ein neues Investitionsprogramm des Bundes mit dem vielversprechenden Namen "Zukunft, Bildung und Betreuung" lässt die Neuerburger Realschulrektorin Ute Zehren hoffen: Endlich sind zusätzliche Unterrichtsräume und ein dringend benötigter Aufenthaltsraum in greifbare Nähe gerückt. Eigentlich war ja alles ganz anders geplant gewesen. In der Kreistagssitzung im April des vergangenen Jahres wurde einer Erweiterung der Realschule Neuerburg in zwei Bauabschnitten zugestimmt. Zunächst sollten zwei allgemeine Unterrichtsräume in der Pausenhalle geschaffen und der Pausenhofbereich erweitert werden. Erst in einem zweiten Schritt sollte ein dritter Unterrichtsraum geschaffen und der Pausenhof teilweise überdacht werden. Außerdem war damals noch von einem einstöckigen Anbau im Innenhof der Schule die Rede gewesen.Erstes Bauvorhaben ist bereits abgeschlossen

Die erste Baumaßmaßnahme wurde vorzeitig genehmigt und ist mittlerweile abgeschlossen worden. Finanziert wurde sie, wie geplant, aus Mitteln des Schulbauprogramms 2003 des Landes Rheinland-Pfalz. Danach bezuschusste das Land die Baumaßnahme zu 60 Prozent. In der Zwischenzeit hat sich Einiges getan, und vor der Realisierung des zweiten Bauabschnittes wurde der Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern abgewartet. Eine glückliche Entscheidung, wie sich jetzt abzuzeichnen scheint, da sich der Bund trotz leerer Kassen zu einem neuen Investitionsprogramm durchgerungen hat. Es stellt dem Land 15 Millionen Euro als Förderung für den Umbau von Schulen zu Ganztagesschulen zur Verfügung. Da dieses Programm andere Maßstäbe setzt als das normale Schulbauprogramm, erweitert sich auch der Spielraum in Neuerburg für die zweite Baumaßnahme: Zum Beispiel gibt es nun 70 Prozent Förderung statt der bisherigen 60, und das Geld wird sogar noch dieses Jahr angewiesen. Eine Zwischenfinanzierung kann dadurch entfallen, wodurch der gesamte geförderte Betrag wiederum steigt.Aufenthaltsraum in greifbarer Nähe

Durch dieses geschickte Taktieren und durch mögliche Umschichtungen der geplanten Ausgaben der Realschule liebäugelt Zehren bereits mit einer nun möglich gewordenen Aufstockung des geplanten Innenhofanbaus. Die zusätzlich gewonnenen 42 Quadratmeter könnten die Realisierung des dringend benötigten Aufenthaltsraumes ermöglichen. Zehren hat eine entsprechende Anfrage bereits an die Verwaltung gestellt. Sowohl die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier als auch das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend in Mainz stehen den angedachten Planänderungen positiv gegenüber und haben ihre Unterstützung angekündigt. Sollten alle Anträge genehmigt und die benötigten Gelder bewilligt werden, hätte die Neuerburger Rektorin, zusammen mit allen beteiligten Entscheidungsträgern, das Platzproblem an ihrer Schule souverän gelöst.

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