Mit Krach gegen Lärm

Die Beschwerden wegen Fluglärms und nächtlicher Triebwerkstests haben in den vergangenen Wochen stark zugenommen. Die "Bürgerinitiative Erweiterungsgegner Air-Base Spangdahlem" (Biegas) nimmt das zum Anlass, ihrem Unmut mit einer Demonstration am Freitagabend Luft zu machen.

 Ziel der Demo: Die Fluglärm-Gegner wollen am Freitagabend vor der Air-Base Spangdahlem ihrem Unmut freien Lauf lassen. TV-Foto: Archiv

Ziel der Demo: Die Fluglärm-Gegner wollen am Freitagabend vor der Air-Base Spangdahlem ihrem Unmut freien Lauf lassen. TV-Foto: Archiv

Spangdahlem. Mit Topf deckeln gegen Triebwerkstests. Mit Klappern gegen Tiefflüge. Mit dieser ungewöhnlichen Ausstattung wollen die Demonstranten am Freitag ab 20 Uhr vor der Air-Base Spangdahlem auf sich aufmerksam machen. Und wenn man zeitweise sein eigenes Wort nicht versteht, dann freuen sich die Teilnehmer der Kundgebung - ausnahmsweise. "Dann ist das so ähnlich wie der Lärm, der uns zugemutet wird. Wir möchten dem US-Militär etwas von dem zurückgeben, was es uns in den vergangenen Wochen bis tief in die Nacht geschenkt hat", sagt Günter Schneider von der "Biegas".Amerikaner reagieren mit Diplomatie

Mit Megafonen soll ihre Botschaft verkündet werden. Schneider: "Wir wollen mit dieser Kundgebung klarmachen, dass hier Menschen leben, die hier gern leben, und die auch gern hier bleiben möchten."Die Air-Base Spangdahlem reagiert mit Diplomatie auf die angekündigte und auch beim Ordnungsamt angemeldete Demonstration vor der eigenen Haustür: "Die US Air-Force und ihre Nato-Partner kämpfen für Demokratie und die beinhaltet auch das Recht zu demonstrieren", teilt Tammie Moore von der Pressestelle auf TV-Anfrage mit. Mit dem Vorwurf konfrontiert, die Überflüge und die Triebwerkstests hätten stark zugenommen, erklärt Tammie Moore, die Piloten würden sich an die ausgewiesenen Trainingszonen halten. Außerdem habe es in den vergangenen Monaten nicht mehr Triebwerkstests als sonst gegeben. "Ein Großteil der Flugzeuge aus Spangdahlem ist zurzeit verlegt. Daher wird es bis Mitte November weniger Nachtflüge geben." Die Beschwerden der Anwohner rund um die Air-Base haben allerdings in den vergangenen Wochen stark zugenommen. Nicht nur bei der Biegas, auch beim Trierischen Volksfreund haben viele Menschen ihren Unmut geäußert. Das Besondere daran: Es sind nicht "die üblichen Verdächtigen", die sich regelmäßig über den Lärm von der Air-Base beschweren. "Viele trauen sich immer noch nicht, den Mund aufzumachen", erklärt Schneider. Das scheint sich allmählich zu ändern. Ihre Namen wollen diese Menschen allerdings meist nicht in der Zeitung lesen. Von "Psycho terror" und "Nerven, die überstrapaziert werden" ist die Rede. Die Beschwerden über Tiefflüge kommen in den vergangenen Wochen hauptsächlich aus dem Speicherer Raum, aber auch vermehrt aus dem Bitburger Land. Schneider berichtet auch von Klagen aus Wittlich, Trier, dem Saarland und der Pfalz. Damit ist seiner Meinung nach eine solche Kundgebung gerechtfertigt. Gegen den Krieg wurde vor den Toren der Air-Base bereits demonstriert, eine Demo gegen Fluglärm hat es bislang noch nicht gegeben."Wir wollen ein Zeichen setzen"

Die Botschaft, die Schneider & Co. per Megafon am Freitagabend kundtun wollen, hat der Vorsitzende der Biegas schon parat: "Wir wollen weder den Lärm noch die giftigen Abgase des Militärflughafens. Wir wollen keinen Krieg von deutschem Boden, sondern zivile Arbeitsplätze. Wir fordern keine Enteignungen für militärische Zwecke, sondern die Rückführung militärischer in zivile Liegenschaften." Wie viele Menschen sich der Kundgebung anschließen werden, vermag Schneider nicht einzuschätzen: "Wir wollen hier ein Zeichen setzen und klar signalisieren, dass wir nicht alles mit uns machen lassen, und dass wir wiederkommen." Treffpunkt ist Freitag, 20 Uhr, beim Verkehrskreisel vor dem Haupttor der Air-Base Spangdahlem.

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