Mit Nadeln und Wolle für eine schönere Stadt

Wittlich · Zwölf Frauen haben es sich zur Mission gemacht, in Wittlich Bäume, Geländer und Pfosten mit ihrer Strickkunst schicker und bunter zu gestalten. Dabei wollen sie auch vor Wittlichs Wahrzeichen nicht haltmachen.

 Mit ihrer Hilfe wird Wittlich bald origineller und bunter aussehen. Dazu bestricken zwölf Frauen Schilder, Geländer, Bäume. Das Schild vor dem Mehrgenerationenhaus ist schon fertig. Im Bild von links: Ursula Häfferer, Andrea Stark, Karin Ballmann, Michaele Schneider, Annette Weinand und Giesela Schröder. TV-Foto: Christina Bents

Mit ihrer Hilfe wird Wittlich bald origineller und bunter aussehen. Dazu bestricken zwölf Frauen Schilder, Geländer, Bäume. Das Schild vor dem Mehrgenerationenhaus ist schon fertig. Im Bild von links: Ursula Häfferer, Andrea Stark, Karin Ballmann, Michaele Schneider, Annette Weinand und Giesela Schröder. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein normales Strickgrüppchen. Zwölf Frauen sitzen gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen und stricken und häkeln.
Aber die Damen stricken keine Socken oder Pullunder: Sie sind "Guerilla-Strickerinnen". So nennen sich Menschen, die im öffentlichen Raum, Bäume, Poller oder Teile von Bauwerken mit bunten gestrickten Sachen verschönern. Trend stammt aus Texas Diese Art gestrickte Graffiti ist seit 2005 von Texas inzwischen bis in Deutschlands Kleinstädte vorgedrungen. Und es wird vor nichts haltgemacht: Ein Panzer wurde schon bestrickt, historische Skulpturen hatten über Nacht warme Socken an, ein bronzenes Pferd, das in Alzey in der Innenstadt steht, trug plötzlich eine gestrickte Decke.
Andrea Stark, die den Treff im Mehrgenerationenhaus leitet, erklärt: "Es hat einen ganz anderen Reiz, die Stadt zu bestricken als nur Socken." Ein Ziel der Aktion ist es, Wittlich schöner und bunter zu machen. Michaele Schneider, die auch kräftig die Stricknadeln schwingt, sagt: "Wir wollen Wittlich bestricken, vom Mehrgenerationenhaus ausgehend wollen wir Richtung Stadt gehen. Geländer, Ampeln, der Busbahnhof und das ein oder andere Wahrzeichen könnte etwas Wärmendes gebrauchen", ist sie sich sicher. Der andere Grund ist, dass die Frauen Lust auf Stricken machen wollen. Andrea Stark: "Man muss hier nicht so exakt stricken, auch Anfänger können hinzukommen." Ihre Wolle bekommen sie zum Teil vom Wolllädchen in Wittlich gespendet.
Die Probearbeiten - das Schild vor dem Mehrgenerationenhaus und einen Blumenübertopf - haben sie schon fertig. Weitere Strickerinnen sind gerne gesehen. Sie sollen laut Annette Weinand "am besten eine Nahkampfausbildung fürs Guerilla-Stricken haben, hart gesotten sein, und einfach Lust aufs Stricken und Häkeln haben."
Die Damen vom Guerilla- Stricken treffen sich jeden ersten und dritten Freitag im Monat um 15 Uhr im Mehrgenerationenhaus Wittlich. chb

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