Mit neuem Rohr über die Runden

Probleme mit der Rücklauf-Leitung: Aufgrund eines technischen Fehlers konnte das Freibad Schönecken bislang nicht geöffnet werden. Der Mangel ist behoben - dafür spielt jetzt das Wetter nicht mit.

Schönecken. (fpl) "Das Freibad ist immer noch nicht auf", meldet Ralph Schmidt von der Schönecker Bürger-Initiative "Biss", die sich in den vergangenen Monaten für die Erhaltung der Anlage eingesetzt hat. Offenbar sei kurz vor der geplanten Eröffnung ein Schaden festgestellt worden. Resultat: "Die Kinder wissen nicht, wo sie hingehen sollen. Den Schaden für den Fremdenverkehr kann keiner abschätzen", klagt Schmidt und fragt sich, warum die Verantwortlichen den Fehler nicht früher bemerkt haben. Auch Bürgermeister Werner Krämer kann nicht sagen, wann das Bad aufgemacht werden kann. Es sei ihm nur bekannt, dass der Bademeister vor dem geplanten Saison-Start alles in Ordnung gebracht habe. Auf seine Nachfrage habe man ihm bei der Verbandsgemeinde (VG) Prüm gesagt, dass eine Leitung kaputt sei und die Reparatur etwa eine Woche dauern solle.Georg Geimer, VG-Verantwortlicher für die Freizeitanlagen, denkt angesichts der aktuellen Wetterlage zuerst an einen Scherz, als er von Schmidts Anfrage hört. "Fakt ist, dass wir vor drei Wochen fertig waren mit den Vorbereitungen", sagt er, während draußen der Regen an die Fensterscheiben klatscht. "Das Bad sollte Mitte Juni geöffnet werden. Es war voll, wir hatten Chlor drauf und geheizt."Keine Firma hatte die nötigen Rohre auf Lager

Und dann habe der Rücklauf aus den Außenbecken sich als undicht erwiesen. Geimers Fazit: "Wir müssen einen neuen Rücklauf bauen. Dann habe ich die Kosten dafür festgestellt, mit dem Chef (VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen, Anm. d. Red.) gesprochen und eine Firma beauftragt. Die Leitung liegt aber jetzt nicht mehr draußen im Erdreich, dazu hätten wir alles aufbaggern müssen."Eine weitere Verzögerung sei dadurch entstanden, dass kein Unternehmen die dafür notwendigen dickwandigen Rohre auf Lager habe. Deren Lieferzeit betrage sieben Tage. Mittlerweile aber seien die Arbeiten erledigt, "das Bad ist voll, die Heizung läuft", sagt Georg Geimer. "Aber es wäre doch Schwachsinn, bei diesem Wetter das Freibad aufzumachen." In Prüm werde seit Tagen nur noch im Hallenbad geschwommen. Kritik weist er deshalb zurück: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und das Bad wieder in Stand gesetzt. Ich gehe davon aus, dass wir diese Saison gut über die Runden bringen. Und die Ausgaben für die neue Leitung werden wir über die Wasser-Ersparnis reinholen." Zwischen 4- und 5000 Euro habe die Reparatur gekostet, sagt Söhngen. "Das ist ganz normale Bau-Unterhaltung." Der Fehler sei allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufgetreten. "So etwas kann man erst registrieren, wenn man den Betrieb anlaufen lässt. Früher hätte man das nicht feststellen können."Nach dieser Saison sind die Zeiten des Bads in seiner heutigen Form wohl vorbei: Wie bereits berichtet, soll es in ein so genanntes Natur-Erlebnisbad umgebaut werden. Der Rat der Verbandsgemeinde hat das neue Konzept bereits abgenickt, die Ortsgemeinde Schönecken unterstützt ebenfalls die geplante Nutzung als "Naturfreizeitpark". Wann die Umbauten beginnen, steht allerdings noch nicht fest. "Wir haben mittlerweile entsprechend dem Ratsbeschluss ein Planungsbüro beauftragt, die notwendigen Unterlagen zu erstellen", sagt Söhngen. "Dann werden wir den Förderantrag stellen."

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