Mit Profis und Profil zum Job

BLEIALF. Profihaft: Die Regionale Schule in Bleialf geht neue Wege. 14 Schüler haben an einem neuen Unterrichts- und Praktikumsmodell teilgenommen, das den Einstieg ins Berufsleben erleichtern soll.

 Sie haben allen Grund, fröhlich zu sein: Diese Schüler sind die ersten, die erfolgreich am Projekt "Profi-l 9" teilgenommen haben. Elf von ihnen haben schon jetzt eine Lehrstelle gefunden. Grund genug, ihren Klassenlehrer Manfred Dahm einmal hochleben zu lassen. Foto: Stefanie Glandien

Sie haben allen Grund, fröhlich zu sein: Diese Schüler sind die ersten, die erfolgreich am Projekt "Profi-l 9" teilgenommen haben. Elf von ihnen haben schon jetzt eine Lehrstelle gefunden. Grund genug, ihren Klassenlehrer Manfred Dahm einmal hochleben zu lassen. Foto: Stefanie Glandien

Gute Noten verdient hat die Regionale Schule Bleialf für ihr Angebot im Bereich der Berufsorientierung. Neben einer Berufsinformations-Messe gibt es seit einen Jahr ein neues Modell mit dem Namen "Profi-l 9". "Profi steht für die Berufswahl, Profil für die Hauptschule", erklärt Rektor Udo Stein. Zusammen mit den Lehrern Manfred Dahm, Walter Haas, Sigrid Vollrath und Tanja Densborn hat er das Konzept entwickelt. 11 von 14 Schülern haben schon eine Lehrstelle

"Wir waren der Meinung, wir müssen etwas ändern, um die Chancen der Hauptschulabgänger der neunten Klasse zu verbessern", sagt Stein. Schüler, die am Projekt teilnehmen, absolvieren am Ende des achten Schuljahrs ein zweiwöchiges Betriebspraktikum zur Orientierung. In der neunten Klasse absolvieren die Schüler ganztägig einmal pro Woche ein Tagespraktikum, dass heißt, sie gehen während des Schuljahrs einmal pro Woche in einen Betrieb ihrer Wahl. So können sie ihre Kenntnisse über den von ihnen angestrebten Wunschberuf Schritt für Schritt aufbauen. Auch freiwillige Praktika während der Ferien sind möglich. Der Unterricht, der vorher dienstags erteilt wurde, wird auf die Nachmittage der übrigen Tage verteilt. Für die Schüler endet der Schultag also erst um 16 Uhr. Statt Hausaufgaben, die für die Schüler entfallen, erstellen sie ein individuelles Portfolio. Unter anderem trainieren sie Bewerbungsgespräche, nehmen externe Beratungsangebote wahr, machen Praktika, erfahren Rechtliches und lernen berufsbezogen Fremdsprachen. Die Akzeptanz bei Schülern und Eltern ist bei diesem Projekt sehr groß. Etwa 90 Prozent der Schüler nehmen daran teil, sagt der Rektor. Auch die Betriebe stehen dem Projekt positiv gegenüber. Diese haben ein Jahr lang die Möglichkeit, sich ein Bild über den Praktikanten zu machen und zu prüfen, ob er zu ihrem Unternehmen passt. Auch die Schüler haben die Möglichkeit, sich ein Bild vom Arbeitsalltag zu machen. Wem ein Praktikum nicht zusagt, kann sich umorientieren. "Im Idealfall bleibt der Schüler ein Jahr in einem Betrieb und erhält danach eine Lehrstelle", sagt Stein. Nach einem halben Jahr werden die Betriebe über ihren Praktikanten befragt. Aufgrund der Antworten können Eltern, Schüler und Lehrer sehen, wo es noch etwas zu verbessern gibt und was schon gut klappt. "Man muss andere Wege gehen heutzutage. Schulen müssen sich entwickeln. Bei der heutigen Ausbildungssituation müssen wir uns mehr Mühe geben", sagt Stein selbstkritisch. Er ist dankbar, dass die Betriebe mitmachen und so kooperativ sind. Bisher gibt es einen Pool von 40 Betrieben, auch außerhalb Deutschlands, die ihre Bereitschaft zugesagt haben. Der gute Anlauf des Projekts bleibt nicht ohne Echo. Andere Schulen haben schon Interesse bekundet und sich vor Ort über Profi-l 9 informiert. Der Erfolg gibt Stein und seinem Team Recht: Schon im ersten Jahr haben dank "Profi-l 9" bis jetzt schon elf von 14 teilnehmenden Jugendlichen eine Lehrstelle gefunden.

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