Mit Rechen und Keschern gegen die Algenpest

Bitburg · Der Algenpest im Weiher des Waisenhausparks ist kaum beizukommen: Nach dem gescheiterten Versuch, die Algen durch ein Ultraschallgerät abzutöten, legen die Mitarbeiter des Bauhofs jetzt wieder selbst Hand an.

 Tobias Ewen, Mitarbeiter des städtischen Bauamts, fischt die Algen mit einem Rechen aus dem Weiher im Waisenhauspark. TV-Foto: Christian Moeris

Tobias Ewen, Mitarbeiter des städtischen Bauamts, fischt die Algen mit einem Rechen aus dem Weiher im Waisenhauspark. TV-Foto: Christian Moeris

Foto: (e_bit )

Bitburg. Hubert Nels vom städtischen Bauhof zieht im Netz seines Keschers eine Ladung grüner Algen nach der andreren an Land. Mit drei Kollegen steht er am Vormittag am Rande des Ententeichs im Waisenhauspark. Seine Kollegen versuchen ebenfalls, die schleimige Masse, die auf dem Wasser treibt, mit Rechen, Gabeln und Keschern - mit allem was sich dazu eignet - herauszuziehen.
Dabei ist der letzte Großeinsatz zur Bekämpfung der Algenpest im Ententeich gerade mal zwei Wochen her. Da rückte das städtische Bauamt mit acht Mitarbeitern an. Zuerst wurde der Tümpel trockengelegt. Das geht wie bei einer Badewanne, bei der man einen Stöpsel aus dem Abfluss zieht, dauert beim Ententeich nur ein paar Stunden länger.
Dann schaufelten und baggerten die Männer einen gewaltigen Berg Algen aus dem Teich. "Das waren zwei LKW-Ladungen für unseren 7,5-Tonner", sagt Nels. Unter dem Algenteppich fanden die Mitarbeiter auch Fahrräder und vor allem eine Menge Müll, den Menschen dort entsorgt haben. Der Einsatz gegen die Algenpest beschäftigte die Mannschaft einen ganzen Tag. Danach ließen sie den Teich aus einem Trinkwasserhydranten wieder volllaufen. "Das dauerte zwei Tage", sagt Nels.
Seit der Grundreinigung sind nun gerade mal zwei Wochen ins Land gezogen und schon hat die Alge wieder einen großen Teil der Wasseroberfläche überwuchert. "Wir kommen jetzt wöchentlich, um hier mit Rechen und Keschern sauberzumachen", sagt Nels. Sonst wäre der Weiher wohl innnerhalb von zwei bis drei Wochen wieder komplett zu.
Die letzte Geheimwaffe, welche die Stadtverwaltung im Einsatz gegen die Algenpest erprobte, enpuppte sich als wirkungslos: "Das im Teich versenkte Spezialgerät, dass die Algen durch Ultraschall abtöten soll, funktioniert nicht", sagt Nels.
Die Technik wurde von einem amerikanischen Handelspartner der Firma Stock Beregnungstechnik aus Mommenheim (Landkreis Mainz-Bingen) erdacht, hat aber noch keine Referenzen auf dem deutschen Markt. Also hatte Stock nach einem Versuchsobjekt Ausschau gehalten - und es in Bitburg gefunden. Kostenlos sollte es die Algen aus dem Waisenhauspark-Tümpel entfernen - mittels Ultraschall, ohne Chemie. Nun wird es wahrscheinlich selbst aus dem Tümpel entfernt. Eine neue Idee, wie man der Algenplage Herr werden könne, habe man noch nicht, sagt Bauhofleiter Ralf Mayeres. cmo

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