Mit Sorgen in die Zukunft

KRAUTSCHEID. (ew) Mit Sorgen blicken die Landwirte der Region in die Zukunft. In Krautscheid beklagten sie den immer größer werdenden bürokratischen Aufwand, sinkende Einnahmen, Eigentumsverluste und einen mangelnden Stellenwert der Landwirtschaft bei den Behörden.

Auf Einladung des FDP-Kreisverbandes stellte sich Hans-Artur Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz, den Fragen der Landwirte. Ob Wahlpropaganda oder Diskussion - den rund 80 Teilnehmern im "Krautscheider Hof" war es egal. Sie waren froh, den Minister einmal "handgreiflich nah" zu haben, wie ein Teilnehmer es ausdrückte. "Was ist unser Eigentum noch wert", fragte ein Landwirt. Ihm kämen die Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinien wie eine Enteignung vor. "Die Eigentümer wissen nicht, dass ihre Flächen betroffen sind", klagte er. Das Thema bedrücke ihn auch, sagte der Minister. "Wir halten den Umweltschutz in dieser Form für unerträglich", sagte Bauckhage. Er räumte auch ein, dass er die "zurückhaltende Informationspolitik" der Landesregierung "nicht in Ordnung" finde. Zur Grünlandverordnung sagte Bauckhage, dass für das laufende Jahr das alte System noch Rechtssicherheit biete. Für 2005 empfahl er den Landwirten, sich bei den Verbänden beraten zu lassen. Bauckhage: "Wir wollen eine regionale Bilanzierung des Grünlandbestandes." Er versicherte, dass die einzelbetriebliche Förderung im Vordergrund seiner Politik stehe. "Landwirtschaftliche Prämien sind keine Subventionen", sagte er unter dem Beifall der Anwesenden. Er versicherte den Landwirten, dass durch das Kombi-Modell 18 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt würden. Gut eineinhalb Stunden referierte und diskutierte Bauckhage mit den Landwirten auch Themen wie die mangelnde Konkurrenz bei den Schlachthöfen sowie das Benehmen der Behördenmitarbeiter bei ihren Kontrollen auf den Höfen, bevor er sich wegen "wichtigen Terminen und schlechtem Wetter" entschuldigte.

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