Mit Spaß am Rätseln die EU verstehen: Verein Bürger Europas besucht Regino-Gymnasium in Prüm

Prüm · Die Europäische Union kämpft seit langem mit schlechten Schlagzeilen. Der Verein Bürger Europas hat jetzt das Prümer Regino-Gymnasium besucht. Mit einem Quiz warb man für die Vorzüge der Union - jenseits von Grenzstreitigkeiten und Griechenlandrettung.

 Erfolgreich beim Quiz: Schüler des Region-Gymnasiums. TV-Foto: Frank Auffenberg

Erfolgreich beim Quiz: Schüler des Region-Gymnasiums. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Flüchtlingsdebatte, Griechenlandkrise, Bürokratiewahnsinn - die Europäische Union kommt seit vielen Jahren nicht aus den schlechten Schlagzeilen raus. "Dabei gerät in Vergessenheit, dass die EU vor allem eins macht, nämlich die Menschen zusammen zu bringen", sagt Christoph Krakowiak vom Verein Bürger Europas.

Um dem EU-Unmut etwas entgegenzusetzen, hat der Verein (siehe Extra) im vorigen Jahr das Bildungsquiz "Wer wird Europameister" konzipiert und tourt damit seitdem durch Deutschland. In dieser Woche machte Krakowiak Halt in der Eifel. Unter anderem besuchte er das Regino-Gymnasium, wo knapp 50 Schüler der zehnten Klassen ihr EU-Wissen auf den Prüfstand stellten.

Das Verfahren ähnelt dabei dem Publikumsjoker der Fernsehsendung "Wer wird Millionär". Krakowiak stellt eine Frage und gibt drei Antworten zur Auswahl. Die Schüler wiederum antworten mit einem sogenannten Ted-Gerät, das jede Stimme registriert und die ermittelten Antworten in Prozent darstellt.

Ein Beispiel: Welche rheinische Spezialität trägt das EU-Gütesiegel "Geschützte geologische Angabe"? Ist es die Pfälzer Leberwurst, das rheinische Rübenkraut oder Herzdriggerte mit Schnittlauch-Soße? "Richtig ist, die Formulierung gibt schon den Tipp: das rheinische Rübenkraut", sagt Krakowiak. Im Anschluss an die Fragerunde könne man mit den Quizteilnehmern den Sinn solcher Gütesiegel diskutieren.

"Manche Fragen waren einfach, andere wiederum wirklich schwer", sagt Amelie Roderich (16). Besonders, wenn es um Details zu den Regierungen der einzelnen Mitgliedsstaaten gegangen sei, habe man kniffeln müssen, sagt Isabel Brinker (16). "Wer kennt sich zum Beispiel schon gut mit dem finnischen Parlament aus? Ich hatte vorher noch nie viel davon gehört", sagt sie. Die Kombination aus Quiz und Erklärung habe auf jeden Fall viel Spaß gemacht, sind sich die Mädchen einig. "Es war lustig, und wir haben auch ziemlich viel Neues erfahren", stellt Isabel Brinker fest.

"Genau das wollten wir ja auch", sagt Krakowiak. Man könne mit dem Ratespiel viel Spaß haben, und indem niemand alleine etwas beantworten müsse, keiner also sehe, wer im einzelnen richtig oder falsch liege, fielen die Hemmungen. "Das A und O ist, dass alle mitmachen und das erreichen wir mit der Ted-Umfrage sehr gut", sagt der Quizleiter.

Weitere Informationen zu Bürger Europas im Internet unter: www.buerger-europas.deExtra

Der Verein Bürger Europas wurde Ende 2001 in Berlin gegründet. Die voranschreitende Einigung Europas soll laut Satzung durch einen aktiven Dialog mit den Bürgern gestärkt werden, indem sie in gesellschaftliche Prozesse eingebunden werden. Herausgestellt werden soll, dass es bei der EU um mehr geht als um Verträge, Richtlinien und Verordnungen. Zu mehr als 1000 Veranstaltungen ist laut Vereinsauskunft bisher eingeladen worden. Dabei sei immer das Ziel gewesen, darauf aufmerksam zu machen, "dass Europa sich vor allem zum Wohle und Nutzen seiner Bürger vereint". aff/Quelle: Verein Bürger Europas

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