Mit Vladimir am Regino und anderswo

Prüm · Der Schriftsteller Vladimir Kaminer hat für den Fernsehsender 3sat die deutsche Provinz besucht. Seit Montag laufen die "Kulturlandschaften" dort um 19.30 Uhr, am Freitag ist zum Abschluss die Eifel an der Reihe.

 Pause im Gymnasium (von links): Nicholas Müller, Hubert vom Venn, Wladimir Kaminer und Tobias Schmitz. Foto: privat

Pause im Gymnasium (von links): Nicholas Müller, Hubert vom Venn, Wladimir Kaminer und Tobias Schmitz. Foto: privat

Foto: (e_pruem )

Prüm. "Kaum etwas ist so provinziell wie der Spott über die Provinz", heißt es in einer Mitteilung von 3sat. Das kann man unterschreiben, so als Provinzler.
Anlass für den Spruch ist die fünfteilige Reihe, die in dieser Woche auf dem Sender läuft - und in der Schriftsteller Wladimir Kaminer ("Russendisko", "Liebesgrüße aus Deutschland", "Das Leben ist keine Kunst") durch deutsche, so der Titel, "Kulturlandschaften" führt.
Eine davon: die Eifel. Eine der Stationen: Prüm. Und wo trifft man sich dort? "Natürlich auf dem Hahnplatz", lässt uns Hubert vom Venn wissen. Der Kabarettist aus Roetgen ist aber nicht der einzige Eifeler, dem Kaminer auf seiner Tour durch die westlichste aller deutschen Provinz-Kulturlandschaften begegnete: Beim Treffen in Prüm zum Beispiel waren auch Nicholas Müller und Tobias Schmitz dabei.
Müller, in Daleiden aufgewachsen, hat gerade zusammen mit dem Kabarettisten ein Buch geschrieben ("Kühe schubsen", der TV berichtete, der Briefwechsel erscheint zur Frankfurter Buchmesse) - und im Oktober veröffentlicht er mit seinem Prümer Freund und Mitmusiker Tobias Schmitz das Album "Weit weg von fertig", sein erstes musikalisches Lebenszeichen seit dem Ausstieg als Sänger bei Jupiter Jones.
Und wie war's? "Das ist ein riesig netter Typ", sagt Hubert vom Venn über Kaminer. "Wir sind ein bisschen rumgelatscht und ins Gymnasium, da haben die beiden am Flügel gespielt. Und dann sind wir hoch zum Schwarzen Mann und haben beim Balter in Losheim an der Frittenbude gegessen, die da auf der Grenze steht."
Wie viel man von Kaminers Besuch in Prüm zu sehen bekommen wird, weiß Hubert vom Venn noch nicht, wahrscheinlich werden es so fünf, sechs Minuten sein - wie auch von den weiteren Treffen: In Hillesheim besuchte das Kamerateam Autor und Verleger Ralf Kramp, schaute sich im Kriminalmuseum und an den Tatorten der Eifelkrimis um.
Eine weitere Station: Daun, wo Maler Franziskus Wendels in der ehemaligen Bäckerei seiner Eltern arbeitet. Zuletzt besucht Wladimir Kaminer den Bildhauer Paul Greven in Honerath. Der Künstler zog vor 40 Jahren von Köln aufs Land, wo er an seinen Freiluftskulpturen arbeitet.
Mal schauen also, wie es in der Eifel war: Dort endet Kaminers Reise am Freitag, 28. August, 19.30 Uhr, in 3sat. fpl

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