Mit (Wolfs-) Biss zum Erfolg

SPEICHER. Mit ihrer Fantasy-Geschichte "Wolfsbiss" hat Lydia Debus aus Speicher den Sprung ins Autoren-Dasein geschafft. Bei einem bundesweiten Wettbewerb der Stiftung Lesen landete die Schülerin bei 4000 Mitbewerbern unter den 20 Besten.

"Unser Ziel war es, junge Leute zum Schreiben zu animieren", erklärt Karen Ihm von der Stiftung Lesen mit Sitz in Mainz. "Die Lust am Schreiben zu fördern war Priorität, dabei haben wir nicht auf den stilistischen Perfektionismus geachtet, sondern der Text sollte in erster Linie verständlich sein". Nur drei Tage Zeit bis zum Einsendeschluss

Rechtzeitig zum Start des Films "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" hat die Stiftung Lesen gemeinsam mit Twentieth Century Fox of Germany und dem Bertelsmann Jugendbuchverlag einen bundesweiten Schreibwettbewerb zu diesem Fantasy-Thema ins Leben gerufen. Aus rund 4000 eingesandten Geschichten wählte eine Fachjury die besten 20 aus. Eine davon hat die 15-jährige Lydia Debus aus Speicher verfasst. "Ich habe erst drei Tage vor Einsendeschluss den Flyer von unserer Lehrerin Susanne Schwind bekommen", sagt die glückliche Gewinnerin. "Noch in der Pause habe ich mir Notizen zum Inhalt der Geschichte gemacht". Zu Hause setzte sie sich sofort an den Computer und fasste ihre Fantasie in Worte. Innerhalb von fünf Stunden war die Geschichte geschrieben. Nur zu lang war der Text, denn vorgegeben waren vier Seiten. "Also musste ich kürzen und einen Tag vor dem Einsendeschluss, 10. November, habe ich die Geschichte abgeschickt", erzählt Lydia. Dann war die Sache erst einmal vergessen. Mit einem Gewinn habe sie nicht gerechnet, gesteht die Schülerin. Lydia Debus besucht die zehnte Klasse der Simon-Salomon-Realschule in Speicher. Hier betreut sie nicht nur die Schulbibliothek, sondern ist auch noch Chefredak-teurin der Schülerzeitung "Spirale". Daneben liest sie alle Neuerscheinungen aus dem Lesekoffer der Schule und bestimmt mit, welcher Altersgruppe die entsprechenden Bücher angeboten werden können. Dass ihr Berufswunsch auch mit Büchern zu tun hat, ist bei so viel Lese-Eifer nicht verwunderlich. Lydia möchte Lektorin in einem Verlag werden. Und dass Lesen und Schreiben, aber auch Singen ihr Hobby seien, muss die Tochter des evangelischen Pfarrers aus Speicher nicht lange erklären. In ihrer spannenden Geschichte geht es um den 17-jährigen Magier Shin, der gerade seine Magierschule beendet hat und auf dem Weg nach Hause von einem Wolf gebissen wird, was negative Auswirkungen auf seine weitere Karriere als Magier in seinem Heimatort hat. Diese las Lehrerin Schwind auch einer sechsten Klasse vor. "Am nächsten Tag habe ich Fanbriefe bekommen von dieser Klasse und Vorschläge für die Fortsetzung der Geschichte", erzählt Lydia erfreut. Sie habe es erst nicht glauben können, dass sie gewonnen hat, denn nur aus Spaß habe sie mitgemacht. An einem Wettbewerb nahm sie zum ersten Mal teil. "Dass sie es kann, wusste ich schon", sagt Mutter Miriam. "Ich finde es erstaunlich und habe mich gefreut", fügt Vater Jochen Debus hinzu. Und an der Fortsetzung der Geschichte sitzt die junge Autorin inzwischen auch schon. Zunächst einmal aber kann sie sich auf ein erstes Ergebnis ihrer Autorenkarriere freuen. Ihre Geschichte wird nämlich zusammen mit den anderen 20 Gewinnern des Schreibwettbewerbs in einem Buch veröffentlicht, das der Bertelsmann Verlag Ende Januar herausgeben wird. Dann wird die Geschichte "Wolfsbiss" für alle zugänglich sein.

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