Moderne Perspektiven für alten Bahnhof

Konzept steht, Vermarktung läuft an: Eigentlich wollte die Rös Immo, Tochtergesellschaft der Raiffeisenbank Östliche Südeifel, dieses Frühjahr am Alten Bahnhof in Bitburg ein Geschäftshaus bauen, nun wird's doch bis 2009 dauern. Grund: Ein Investor hatte Interesse an dem Projekt, doch er sprang wieder ab. Dafür plant nun ein weiterer Geschäftsmann noch ein zweites Gebäude auf dem Raiffeisen-Grundstück - die einstige Brache wird zur neuen Adresse.

Bitburg. Züge fahren keine mehr, aber Betrieb gibt's an Bitburgs Altem Bahnhof immer mehr. Noch fußläufig zur Innenstadt gelegen, erblüht die einstige Industrie-Brache Stück für Stück zu neuem Leben. Geschäftsleute, die sich im ehemaligen Bahnhofs-Gebäude niedergelassen haben, investieren derzeit unter anderem in Außenanstriche, die Stadt hat im vergangenen Jahr im Zuge des Verkehrs-Projekts "Durchbruch zum Südring" (der TV berichtete mehrfach) die einstige Laderampe zu einer richtigen Straße ausgebaut - Initialzündung für weitere Projekte, die dem Stadtteil Zug geben werden. So kündigte etwa Heinz Bappert, dem die baufällige Baracke gegenüber der Raiba gehört, an, das marode Gebäude abzureißen, um Platz für eine gewerbliche Nutzung zu machen (der TV berichtete).

Die Raiffeisenbank Östliche Südeifel (Rös), die im Jahr 2000 ihre Filiale samt Wohn-, Büro- und Praxisräumen am Alten Bahnhof errichtet hat, will weiter für Bewegung auf dem Gelände sorgen. Schließlich hat die Bank dort Flächen von rund 8000 Quadratmetern. "Wir wollen diesen Stadtbereich entwickeln", sagt Rös-Vorstand Holger Klein.

Weiterer Investor kauft 2000 Quadratmeter Fläche



Daher die Idee, auf rund 4000 Quadratmetern des Bank-Grundstückes zwei Geschäftshäuser zu bauen, die über ein gemeinsames Foyer verbunden sind und Wohnen, Büros und Gewerbe unter einem Dach vereinen (siehe Extra). Baubeginn für dieses Projekt, das die Rös Immo (Tochtergesellschaft der Bank) zusammen mit Wirtz Massivhaus plant, sollte eigentlich bereits dieses Frühjahr sein (der TV berichtete).

"Zwischenzeitlich hat ein Investor Interesse signalisiert, das komplette Gebäude zu kau fen. Doch dann ist er abgesprungen", erklärt Klein den Zeit-Verzug. Hinzu kommt: Ein Unternehmer, der 40 Prozent der Flächen in dem Neubau kaufen wollte, ist wegen des Zeitverzugs abgesprungen und plant nun ein eigenes Projekt auf dem Raiba-Gelände. "Der kauft rund 2000 Quadratmeter unseres Grundstücks und will dort ein eigenes Gebäude errichten", sagt Klein. Noch will der Geschäftsmann seinen Namen nicht preisgeben. Klein: "Der wollte unbedingt noch dieses Jahr bauen - und auch unbedingt an dieser Stelle. Aus unserer Sicht ist das natürlich gut, denn das bringt noch mehr Bewegung ins Bahnhofs- Gelände."

Baubeginn für das Rös-Geschäftshaus soll nun im Frühjahr 2009 sein - vorausgesetzt, es ist bis dahin mindestens die Hälfte der Fläche vermarktet. "Für das Einzelprojekt ist es zunächst ein Nachteil, dass dieser Interessent nun sein eigenes Gebäude plant. Aber andererseits gibt das auch der Vermarktung unserer Flächen einen Schub, wenn die Leute sehen: Hier am Bahnhof setzt eine Entwicklung ein, die nicht mehr zu stoppen ist", sagt Peter Wirtz, Geschäftsführer von Wirtz Massivhaus. Wirtz: "Das Konzept steht, nun läuft die heiße Phase der Vermarktung an."EXTRA Büros, Gewerbe, Wohnen: Das Geschäftshaus der Rös Immo am Alten Bahnhof soll in zwei Gebäude-Teilen zusammen rund 3200 Quadratmeter Platz bieten. Davon entfallen rund 1500 Quadratmeter auf Büroräume, rund 850 Gewerbe- und rund 820 Quadratmeter Wohnfläche (acht Einheiten im zweiten Obergeschoss mit Balkon). Verbunden werden die beiden Gebäude über einen gemeinsamen Verbindungs-Trakt (rund 250 Quadratmeter), der Platz für Gewerbe, Seminar- oder Tagungsräume bietet. Die moderne Architektur des Geschäftshauses passt sich der gegenüberliegenden Raiba-Filiale an. Bei Zuschnitt und Ausstattung der Räume werden für 1200 bis 2000 Euro pro Quadratmeter die Wünsche von Kaufinteressenten berücksichtigt. (scho)

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