Modernes Heerlager mit Volksfestcharakter

Wolsfeld · Wolsfeld und die gesamte Südeifel haben am Wochenende den "halben Hunderter" eines Sportereignisses begangen, das die Gemeinde am Nimsufer seit Ende der 1950er Jahre prägt. Einmal pro Jahr, immer am Pfingst-Wochenende, herrscht beim Bergrennen zwischen Wolsfeld und Wolsfelderberg der Ausnahmezustand.

 Gut beschirmt: Dank der Helfer am Start sind die Teilnehmer des Wolsfelder Bergrennens vor der drückenden Hitze geschützt. Tv-Foto: Jürgen C. Braun

Gut beschirmt: Dank der Helfer am Start sind die Teilnehmer des Wolsfelder Bergrennens vor der drückenden Hitze geschützt. Tv-Foto: Jürgen C. Braun

Wolsfeld. Heiner Weides muss gar nicht erst lange überlegen. "Das hier ist meine Lieblingsveranstaltung" sagt der Rotkreuz-Mann aus der Kreisstadt. In jedem Jahr ist Weides, gleichzeitig auch stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter, beim Bergrennen im Einsatz. Gemeinsam mit seinen Kollegen des DRK aus Bitburg und von der Ortsgruppe aus der Wolsfelder Nachbargemeinde Holsthum organisiert er den Sanitätseinsatz. Er ist nicht nur prophylaktisch da. Sondern auch, wie am Sonntag geschehen, als ein Zuschauer angesichts der drückend heißen Temperaturen plötzlich Kreislaufprobleme bekam. 160 Teilnehmer, 150 Helfer

Weides ist selbst Mitglied im Eifelmotorsportclub Bitburg (EMSC), sein Sohn fährt Kart bei den Bitburger Motorsportlern. "Ich bin immer gern hier, da muss ich nicht erst gefragt werden. Das Bergrennen ist einfach eine Top-Veranstaltung", hat der Rotkreuz-Mann Komplimente für den "Großen Preis der Südeifel" parat.Dass das Rennen in einem halben Jahrhundert zu einer Top-Veranstaltung mit 160 Teilnehmern aus dem In- und Ausland, 150 örtlichen Helfern an der Strecke und im gesamten Ort geworden ist, liegt auch an Männern wie Alois Hoffmann und seiner Familie. Mit seinem privaten Geländewagen "rauscht" der Mann von der Feuerwehr Wolsfeld gemeinsam oder abwechselnd mit Sohn Björn an diesen beiden Tagen bestimmt 50-mal den Berg rauf und wieder runter. Denn immer, wenn eines der Fahrzeuge die Strecke verlassen musste, ist die Streckensicherung gefragt. Das ist der Job der Hoffmanns. Denn, so EMSC-Präsident Christoph Schackmann: "Sicherheit ist oberstes Gebot. Und ohne die vielen freiwilligen Helfer aus den örtlichen Vereinen ginge das nicht."Wolsfeld gleicht im Vorfeld der Pfingstfeiertage sowie beim Training und beim Rennen einem modernen Heerlager. Auf einer großen Wiese am Ortsrand haben die meisten der Teilnehmer ihr Lager aufgeschlagen. Dort "schrauben" sie an den Autos und verbringen die Wartezeit. Im Laufe der Zeit haben sich Freundschaften zwischen Gästen und Gastgebern ergeben. So wie etwa bei Uwe Kaufeld aus dem Harz. Dem Mann aus Osterode gefiel es an der Nims so gut, dass er den EMSC-Leuten sagte: "Wisst ihr was, ich komme zu euch in den Verein und starte an Pfingsten für euch." Gesagt, getan. Jetzt geht der Mann in seinem aufsehenerregenden offenen Renner für den EMSC Bitburg auf die 1640 Meter lange Strecke.4000 bis 5000 Besucher, so die Schätzungen des Ausrichters, kommen an den Pfingsttagen nach Wolsfeld. Sie verteilen sich an den Hängen der Südeifel. Sie applaudieren den Fahrern, grillen, trinken, feiern die Matadore der Berge mit ihren laut röhrenden PS-Ungetümen und ein bisschen auch sich selbst. Weitere Fotos untervolksfreund.de

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