Mötsch soll von innen her wachsen

Statt außen dran innen drin: Der Bitburger Stadtteil Mötsch will ein Neubaugebiet im Zentrum bekommen. Der Bauausschuss befürwortet das Projekt, bei dem 20 günstige Baugrundstücke entstehen sollen.

 Das geplante Mötscher Baugebiet (rot umrandet) aus der Luft betrachtet. Foto: Oliver Tölkes, Quelle: Wikipedia

Das geplante Mötscher Baugebiet (rot umrandet) aus der Luft betrachtet. Foto: Oliver Tölkes, Quelle: Wikipedia

Bitburg. Das gemeine Neubaugebiet liegt irgendwo draußen auf der grünen Wiese und lässt den Ort breiter werden. Mötsch hingegen möchte einen anderen Weg einschlagen: Der Bitburger Stadtteil will von innen her wachsen.

Möglich macht dies eine große grüne Wiese, die umgeben von der Ringstraße mitten im Zentrum des 1969 eingemeindeten Ortsteils liegt. Sie gehört acht Eigentümern, die in der Vergangenheit kein ernsthaftes Interesse daran hatten, ihre Grundstücke zu vermarkten. Das hat sich allerdings inzwischen geändert. Denn wie Ortsvorsteher Josef Klein betont, ist die Nachfrage nach Bauland groß. Er werde oft von Mötschern, aber auch von Menschen aus anderen Orten angerufen, die gerne in Mötsch bauen würden. Und die neu erschlossenen Grundstücke "Im Linz" und in der "Waldstraße" seien bis auf drei bereits vergriffen. "Ich möchte nicht, dass bauwillige Mötscher auswandern müssen", sagt Klein, der sich von dem Neubaugebiet zudem eine Aufwertung des Ortskerns verspricht.

Der Ortsbeirat hat sich daher einstimmig für eine Erschließung der grünen Ortsmitte ausgesprochen. 20 Baustellen könnten auf diesem Weg entstehen. Auch der Bauausschuss der Stadt Bitburg hat in seiner Sitzung entschieden, das Projekt mitzutragen und einen Bebauungsplan für das rund 1,7 Hektar große Gelände aufzustellen. Auch, wenn es zuvor Einwände gab.

Johannes Roß-Klein (Bündnis 90/Die Grünen) hatte zu bedenken gegeben, dass es in Bitburg bereits rund 500 neue Bauplätze gebe und künftig die Housing noch hinzukäme. Er frage sich, wie man es zum Beispiel den Erdorfern vermitteln solle, wenn nun auch noch in Mötsch ein Neubaugebiet entstehe. "Erdorf ist Erdorf und Mötsch ist Mötsch", sagte darauf Bürgermeister Joachim Kandels, der die Meinung vertritt, dass man auch den Ortsteilen die Möglichkeit geben müsse, sich zu entwickeln. Der Beschluss war im Endeffekt einstimmig.

Dazu mag auch beigetragen haben, dass das Mötscher Projekt einen anderen Weg gehen soll, als das "gemeine Bitburger Baugebiet". In der Vergangenheit hat die Stadt sich häufig entschieden, die Erschließung von Neubaugebieten einem privaten Investor zu übertragen. Was, wie häufig kritisiert wurde, zu höheren Grundstückspreisen führt. Der Plan für Mötsch sieht jedoch vor, dass die Stadt das Gelände unter finanzieller Beteiligung der Grundstücksbesitzer selbst erschließt. "So können wir kostengünstige Grundstücke anbieten", betont der Ortsvorsteher, der sich auf das neue Mötscher Zentrum zu freuen scheint. Römische Stadtmauer:

Extra Römische Stadtmauer: Die Verwaltung hat dem Bauausschuss vorgeschlagen, die seit kurzem von Bäumen, Sträuchern und Efeu befreite römische Stadtmauer zu sanieren und mit Hilfe von Pflanzen, einer neuen Beleuchtung und neuen Parkbänken schöner zu gestalten (der TV berichtete). Der Ausschuss war sich einig darüber, dass es sinnvoll ist, das römische Erbe der Stadt besser in Szene zu setzen. Diskutiert wurde allerdings über das Wie. Insbesondere über die Frage, ob vor der Mauer Platanen gepflanzt werden sollen, war man sich nicht einig. Die Bäume würden die Mauer laut Andreas Port, dem Leiter des städtischen Bauhofs, nicht verdecken, da ihr Grün erst deutlich oberhalb der Mauerkrone ansetzt. Dennoch waren einige Ausschussmitglieder der Meinung, man solle lieber gar nichts vor das Denkmal setzen. Der Ausschuss hat sich nun darauf geeinigt, zwei Platanen probeweise zu pflanzen. Falls die Mehrheit sich dann gegen den Standort vor der Mauer ausspricht, sollen sie an deren Seite einen Platz bekommen. Bevor der Ausschuss einen Beschluss fällt, soll zudem geklärt werden, welche Funktion der Platz auf der Mauer genau erfüllen soll (Ruheplatz zum Verweilen oder Durchgangsort) und ob es möglich wäre, die geplante LED-Beleuchtung optisch jener an der Stadthalle anzugleichen. Photovoltaikanlage auf dem Flugplatz: In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Bauausschuss der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Gelände des Bitburger Flugplatzes zugestimmt. Er legt allerdings Wert darauf, dass auf eine unbedenkliche Materialwahl geachtet wird (kein Cadmium). 4,5 Megawatt Strom soll die Anlage produzieren, die von der Flugplatz GmbH auf einer acht Hektar großen Fläche südlich der Landebahn geplant wird. Dafür sollen rund 36 000 Solarmodule aufgebaut werden, die nach Süden - also Richtung Scharfbillig und Röhl - ausgerichtet werden. Die Anlage soll den geplanten Bit-Airport mit grünem Strom versorgen.

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