Momentaufnahmen von Prümer Orten

PRÜM. (mok) Die Wege, die Menschen beschreiten, nehmen sie häufig nicht bewusst wahr. Unter dem Motto "Mit den Füßen getreten, mit den Augen nie gesehen" machen Janosch Hüblers Fotografien das Unbeachtete sichtbar.

Sein Bilderzyklus "Bodenbilder" ist laut Janosch Hübler eine "Zeitaufnahme aus dem Jahr 2000", die künftig im neuen Veranstaltungs- und Kongresszentrum der Stadt Prüm zu sehen ist. Der Maler, Texter und Illustrator wohnt seit fast fünf Jahren in Prüm. Bei seinen Gängen durch die Abteistadt hat er mit den Augen des Künstlers, aber auch mit dem Blick des Einwohners die für ihn neuen Wege genau betrachtet. Besonders bei dem Gang über die Haltestellen des Busbahnhofs vor dem Regino-Gymnasium fiel ihm auf, dass die Pflastersteine mit platt getretenen Kaugummis gezeichnet waren. Die Beobachtung dieser "unablässigen und unkontrollierten Gestaltung der Straßenoberfläche" führte zu Hüblers Foto-Dokumentation der sich stetig wandelnden Prümer Orte. "Es ist eine unsichtbare Veränderung, die ständig passiert, aber das Gesamtbild der Stadt beeinflusst", erklärt der Künstler. Aus diesem Grund hat er in seinem Zyklus "Bodenbilder" insgesamt 18 Prümer Orte - von Hahnplatz, Rathausplatz, Basilika (Vorplatz und Innenraum) bis hin zum Flussbett der Prüm - in farbigen Fotografien festgehalten. Aus den entstandenen Aufnahmen hat er Collagen zusammengestellt, die mehrere Facetten eines Ortes zeigen. Mit diesen motivisch ungewöhnlichen Zeitaufnahmen vermittelt Hübler reizvolle Ansichten der Stadt Prüm. "Mir war es wichtig, die Leute daran zu erinnern, die Stadt anders anzuschauen", sagt der Künstler. Dabei betrachtet er Prüm als eine "Beispielstadt der Veränderung", in der sich die wechselvolle Entwicklung aus vielen Jahrhunderten widerspiegelt."Da guckt man zwei Mal hin"

Weil seine Bilder "so unmittelbar mit der Stadt zusammenhängen", hat der Künstler zehn seiner "Bodenbilder" an die Betreiber des neuen Veranstaltungs- und Kongresszentrums verschenkt. Dort finden sie im Foyer der Kongresshalle ihren Platz und vermitteln auch Gästen von außerhalb neue Prümer Ansichten. "Wir haben uns über das Geschenk gefreut. Die Bilder passen dort gut hin", sagt Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Jugendherbergswerks, Landesverband Rheinland-Pfalz und Saarland. "Bei diesen Bildern guckt man zwei Mal hin", meint er zu den ungewöhnlichen Perspektiven der Abteistadt.

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