Monika Fink gibt Vorsitz der SPD im Eifelkreis ab

Bitburg/Prüm · Mehr als acht Jahre hat Monika Fink als Vorsitzende die Geschicke der SPD im Eifelkreis Bitburg-Prüm gelenkt. Damit ist jetzt Schluss: Beim heute stattfindenden Kreis-Parteitag kandidiert die 60-Jährige nicht mehr für den Vorstand. Sie will den Weg freimachen für Jüngere.

 Monika Fink, die SPD-Vorsitzende im Eifelkreis, verabschiedet sich von ihrem Vorstandsposten. Heute entscheiden die Mitglieder über ihren Nachfolger. TV-Foto: Klaus Kimmling

Monika Fink, die SPD-Vorsitzende im Eifelkreis, verabschiedet sich von ihrem Vorstandsposten. Heute entscheiden die Mitglieder über ihren Nachfolger. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg/Prüm. Die SPD im Eifelkreis - sie ist seit Jahren verknüpft mit dem Gesicht von Monika Fink. Seit 1993 engagiert sich die 60-Jährige im Kreisvorstand der Partei, seit 2004 ist sie Vorsitzende der SPD im Eifelkreis. Zudem sitzt sie seit zwölf Jahren für die Partei im Landtag, seit 2009 ist sie außerdem erste Beigeordnete des Eifelkreises. Kaum vorstellbar, dass die gelernte Bankkauffrau ihre Parteizugehörigkeit zunächst verschwieg, als sie 1982 mit ihrem damaligen Mann von Nordrhein-Westfalen nach Idesheim zog: "Wir haben uns damals gesagt, dass wir erst einmal keinem erzählen, dass wir in der SPD sind", erinnert sich Fink mit einem Lächeln an ihre Anfänge in der Eifel zurück.
Diese Zeiten sind lange vorbei - und nach Überzeugung Finks hat sich auch die Sicht auf die SPD geändert: "Wir sind nicht mehr die Schmuddelkinder der Eifel." Die Arbeit, die die Partei viele Jahre lang gemacht habe, habe Früchte getragen. Als einen "der bewegendsten Momente" in ihrer Zeit als SPD-Kreisvorsitzende bezeichnet Fink daher auch den Wahlabend bei der Landtagswahl 2006: "Bei den Zweitstimmen lagen wir ganz nah dran", erinnert sich die 60-Jährige zurück - weniger als 2400 Stimmen fehlten zur CDU.
Ihre Partei, die im Eifelkreis derzeit etwa 450 Mitglieder hat, bezeichnet Fink als "diskussionsfreudig" - "eine andere Partei hätte mich wohl auch nicht ausgehalten", ergänzt Fink selbstkritisch. Als "unbequem" und "relativ rechthaberisch" charakterisiert sich die 60-Jährige selbst: "Ich bin nicht jedermann liebstes Kind." Und so kann sich Fink auch vorstellen, dass "der eine oder andere" sagen wird, dass es Zeit sei, dass sie nun gehe. Ein Schritt, von dem sie betont, dass sie ihn selbst bestimmt hat: "Noch jagt mich niemand vom Hof."
Die 60-Jährige hat von sich aus entschieden, beim Kreisparteitag am Samstag, 2. März, ab 10 Uhr im Haus der Jugend in Bitburg nicht mehr für den Posten als Vorsitzende zu kandidieren: "Ich hätte gerne noch ein Leben nach und neben der Politik." Drei Töchter und drei Enkel hat Fink, für die sie in Zukunft mehr Zeit haben möchte. "Außerdem bin ich jetzt noch fit genug, meine Freundschaften zu pflegen", ergänzt sie.
Es sind aber auch strategische Gründe, die die 60-Jährige dazu bewogen haben, ihren Posten als SPD-Vorsitzende im Kreis gerade jetzt aufzugeben. "Nächstes Jahr stehen Kommunalwahlen an, ich möchte meinem Nachfolger die Chance geben, sich darauf gründlich vorzubereiten."
Es sieht nach einem Generationenwechsel aus, den die Partei einläuten wird: Bis gestern hat allein Nico Steinbach aus Oberweiler seine Kandidatur für den Vorsitz erklärt. Der Kreisvorstand unterstützt die Bewerbung des 29-Jährigen, der von der SPD bei der letzten Landtagswahl bereits als B- und damit als sogenannter Ersatzkandidat für Fink als Direktbewerberin ernannt worden war.
Ein Fingerzeig für die Zukunft? "Die Aufgabe als Abgeordnete mache ich noch eine Zeit", gibt sich Fink vage. Auch sie befürwortet die Bewerbung Steinbachs: "Ich denke, man muss den jungen Leuten die Möglichkeit geben zu zeigen, was sie können - und die können was!"

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