Monika Fink sagt Tschüss

Bitburg · Wer sie kennt, weiß, dass diese Frau am liebsten selbst bestimmt, wo es langgeht. Und für Monika Fink geht es in Zukunft vor allem in der Eifel weiter. Ihr Mandat im Mainzer Landtag übergibt die SPD-Politikerin an Nachfolger Nico Steinbach. Im TV-Gespräch blickt die 62-Jährige zurück auf eine spannende und bewegte Zeit.

 Frontfrau und Nachfolger: Monika Fink übergibt ihr Landtagsmandat an Nico Steinbach. Foto: privat

Frontfrau und Nachfolger: Monika Fink übergibt ihr Landtagsmandat an Nico Steinbach. Foto: privat

Bitburg. Großes Brimborium ist nicht Sache von Monika Fink. Sie geht leise, aber entschieden. "Wenn man anfängt, diese ganzen Wappenteller und Urkunden zu bekommen, merkt man: Jetzt wird es so langsam Zeit", sagt Fink schmunzelnd. Nach 14 Jahren im Landtag macht sie zum Jahreswechsel ihren Platz frei für den 30-jährigen Nico Steinbach.
Den besagten Wappenteller hat ihr im Herbst Landrat Joachim Streit überreicht. Für 20 Jahre Engagement im Kreistag Bitburg-Prüm. "Das ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht", sagt Fink. In den SPD-Fraktionen von Kreistag und Verbandsgemeinderat Bitburger Land wird sie auch weiter mitmischen. Die Frau ist Politikerin aus Leidenschaft. Aber was das Landtagsmandat angeht, steht für Fink, der man die 62 nicht ansieht, fest: "Ich habe jetzt das passende Alter."
Kohl und die Kaffeeprinzessin


Klar ist, dass die energische Frau, die für ihr Leben gern liest - sie will sich durch drei dicke Bände "Geschichte und Kultur von Rheinland-Pfalz" arbeiten, mal in die Kohl-Biografie reinschauen und sich von schönen Schmökern wie der Kaffeeprinzessin unterhalten lassen -, auch nach ihrem Abschied aus der hauptamtlichen Politik weiter wirbeln wird. Nicht nur in der Kommunalpolitik, auch in weit mehr als einem Dutzend Vereinen, in denen sie sich seit Jahren und Jahrzehnten engagiert - vom Förderverein des kleinsten Museums der Welt, der Wartehalle in Welchenhausen, bis zum DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm, dem mit mehr als 10 000 Mitgliedern größten Kreisverband des Roten Kreuzes in Rheinland-Pfalz, den Monika Fink als Vorsitzende leitet.
Jenseits von Kommunalpolitik und Vereinsengagements will sie vor allem mehr mit ihrer Familie machen. "Ich bin eine richtige Glucke", sagt Fink, die gerne mit ihren drei Enkeln zusammen ist - zwei leben in direkter Nachbarschaft.
Bei aller Freude auf so manches, wofür sie nun mehr Zeit haben wird, geht sie dennoch auch mit ein bisschen Wehmut. "Das war schon eine sehr ereignisreiche Zeit", sagt Fink. Das ganze Tauziehen um den Nürburgring: "Wir sollten den privaten Investoren eine Chance geben, die Politik hat darauf nun keinen Einfluss mehr", findet Fink, die auch einräumt: "Das ist für die Politik nicht gut gelaufen."
Stolz ist sie darauf, dass sie maßgeblich an der Lösung für Schloss Malberg beteiligt war, wo das Land schließlich auf Initiative von Fink eine Stiftung gegründet und mit einem Grundstock von 700 000 Euro ausgestattet hat. Auch der Breitband-Ausbau in der Eifel ist etwas, das sie mit vorangebracht hat. "Da wurden allein in den vergangenen drei Jahren rund sieben Millionen Euro hier vom Land investiert. Es gibt sonst keine Region, die so unterstützt wurde", sagt Fink. Und dann die Perspektive für die Klinik in Neuerburg: "Ein medizinisches Versorgungszentrum ist zwar weniger, als viele gehofft haben, aber für mich ist das angesichts eines drohenden Leerstands doch etwas, worüber ich mich freue."
Zum Jahreswechsel übernimmt nun Steinbach das Landtagsmandat. Der 30-Jährige arbeitet bisher als Privatkunden-Berater bei der Volksbank Bitburg und ist schon seit Jahren ehrenamtlich politisch aktiv: als Ortsbürgermeister in Oberweiler, wo er mit seiner Familie lebt, im Verbandsgemeinderat Bitburger Land sowie im Kreistag. "Ich habe mich entschieden, Politik hauptberuflich zu machen. Nun bekomme ich die Chance." Damit Steinbachs Chance auch mit Blick auf die Landtagswahl 2016 stimmt, war es Fink wichtig, dass er rechtzeitig vor der Wahl in Mainz Erfahrung sammeln kann. Zur Chance ihrer Partei bei dieser Wahl sagt sie: "Das ist noch völlig offen. Die Differenz zwischen CDU und SPD wird jedenfalls nicht so groß sein wie jetzt in den Umfragen."Extra

Im Kurzgespräch mit dem Trierischen Volksfreund sagt SPD-Landtagsabgeordnete Monika Fink einen Satz zu … … Kurt Beck Fink: "Ich habe von ihm einen persönlichen Abschiedsbrief bekommen, über den ich mich sehr gefreut habe." … Julia Klöckner Fink: "Sie hat meine volle Bewunderung für ihre Gewichtsreduktion." … Malu Dreyer Fink: "Das ist die richtige Frau am richtigen Platz." … Nico Steinbach Fink: "Von dem werden wir noch viel hören. Er wird mit dem Amt wachsen." schoExtra

Monika Fink ist seit 1976 Mitglied der SPD. Jenseits ihres Mandats im rheinland-pfälzischen Landtag (von 2001 bis Ende 2014) engagiert sie sich seit 20 Jahren im Kreistag Bitburg-Prüm, im Verbandsgemeinderat Bitburger Land sowie im Gemeinderat ihres Heimatorts Idesheim. Darüber hinaus ist sie im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, im Vorstand des Landkreistages (ähnlich wie Gemeinde- und Städtebund) sowie im Vorstand der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik tätig. Fink war im Landtag unter anderem Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft, Weinbau und Umwelt sowie im Ausschuss für Inneres und Infrastruktur. scho

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