Mord oder Halluzination?

OLZHEIM. Eindrucksvolle Premiere: Die Aufführung der Kriminalkomödie "Keine Leiche ohne Lily" wurde für die Zuschauer im voll besetzten Heinz-Schuler-Haus in Olzheim zu einem spannenden Theatergenuss.

Viele Monate intensiver Probenarbeit waren nötig, um das anspruchsvolle Kriminalstück von Jack Popplewell umzusetzen, die vielen technischen Vorbereitungen zu bewältigen, das Bühnenbild zu gestalten und die Kostüme zu beschaffen. "Seit Juli sind wir in den Proben, in den letzten Wochen jeden Tag", sagte Reinhard Lux, Vorsitzender der "Palaverbühne Olzheim".Den aufwändigen Bühnenbau - dargestellt war ein Privatbüro in einem Londoner Hochhaus - bewerkstelligten die Theaterleute und freiwillige Helfer selbst.Besonders der Karnevalsverein, zu dem die Bühne einen intensiven Kontakt pflegt, packte tatkräftig mit an. Die Kostüme wurden teils in Eigenarbeit hergestellt. Letztlich zahlten sich alle Mühen aus, das Publikum war begeistert und dankte allen Akteuren für die gute Gesamtdarstellung. Der zweite Vorsitzende Albert Thielen hatte vor der Premiere das erwartungsfrohe Publikum begrüßt.Zum Inhalt: Die Putzfrau Lily Piper sorgt für Trubel im Büro. Sie entdeckt beim Reinigen eine "Leiche". Während sie die Polizei mobilisiert, verschwindet der "Tote", um in einem anderen Büro wieder aufzutauchen.Lily ermittelt auf eigene Faust

Alles deutet darauf hin, dass Lily unter Halluzinationen leidet. Sie erscheint unglaubwürdig und ermittelt nun auf eigene Faust. Dass der Inspektor ihr ehemaliger Jugendfreund ist, macht die Kriminalstory amüsant und spannend zugleich. Lilys Beweisstücke verschwinden immer wieder auf geheimnisvolle Weise, trotzdem führt sie den Inspektor auf die richtige Spur In der Hauptrolle glänzte Theater-Urgestein Reinhard Lux als Richard Marshall. Seine Kunst der mimischen und gestenreichen Darstellung beeindruckte ebenso wie die derb-impulsive Art der Lily Piper (Ulrike Balter). In den weiteren Rollen sprühten vor Spielfreude Karl Thurmes (Polizist), Joachim Ewertz (Inspektor), Monika Steinkamp (Claire Marshall), Doris Heck (Marian Selby), Stefan Quack (Robert Westerby) und Margret Wolf (Victoria Reynolds).Die Regie lag in den Händen von Reinhard Lux, als Souffleuse fungierte Ursula Paas. Für die Maske zeichnete Margret Lenz verantwortlich.Der Palaverbühne Olzheim gelang mit einer vorzüglichen Aufführung ein großer Wurf. Wohl wissend, was an Arbeit dahinter steckt, dankte das aufmerksame Publikum mit stehendem Applaus. Für ein Laienensemble in der Tat eine außergewöhnliche Leistung.Weitere Aufführungen von "Keine Leiche ohne Lily" sind am Freitag, 31. Oktober, um 20 Uhr und am Sonntag, 2. November, um 19 Uhr. Die Palaverbühne teilt weiter mit, dass der Nachwuchs am Samstag, 8. November, 15 Uhr, ein Märchen aufführt. Titel: "Die erstaunliche Errettung der Prinzessin Minarella". Alle Vorstellungen sind im Heinz-Schuler-Haus.

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