Motorsport: Die Vorbereitungen zum Bergrennen in der Südeifel laufen

Wolsfeld · Ausnahmezustand in Wolsfeld der Südeifel: Die Vorbereitungen zum Bergrennen laufen. Das Spektakel an Pfingsten hat aber nicht nur Fans.

"Piep, piep - Tweet, tweet" - Zum wiederholten Mal innerhalb der vergangenen wenigen Minuten "zwitschert" es aus dem Mobil-Telefon von Christoph Schackmann an diesem Mittwochabend. "Ich halte mich viel in der Natur auf, deswegen dieser Klingelton", sagte der Vorsitzende des Eifelmotosportclubs (EMSC) Bitburg mit einem erklärenden Augenzwinkern. Der Niederweiser ist mit der gefragteste Mann in der Südeifelgemeinde in diesen Tagen vor der 56. Auflage des Wolsfelder Bergrennens am Pfingstmontag.

Seit Montag ist eine Vielzahl von Helfern dabei, alles für den Ansturm der Gäste und der Fahrer für den Sonntag (Trainingsläufe) und den Montag (Rennen) vor zu bereiten. Vieles ist im Lauf der Jahre zur Routine geworden. Beispielsweise die Streckensicherung auf der 1,6 langen verwinkelten asphaltierten Herausforderung hinauf in die Enklave Wolfsfelder Berg mit fest verzurrten, dicken Paketen von Reifen. Die werden den Rest des Jahres über in einem kleinen, versteckten Plätzchen an der Nims gelagert, müssen per Traktor und Gabler in jedem Jahr durch die Holsthumer Straße herangekarrt und mühsam von Hand an den Leitplanken befestigt werden.

Doch damit ist es nicht getan: Das Festzelt für den Sommernachtsball am Sonntagabend direkt hinter der Nimsbrücke muss aufgebaut werden, Absperrgitter befestigt, Kabel für den Funkverkehr gelegt und -ganz wichtig für die paar Tausend Gäste, die erwartet werden - die Imbiss- und Getränkestände aufgebaut werden. Und das zum Teil an ganz steilen, bewaldeten Hängen in den bekannten Zuschauerbereichen. Oben, hinter der Zieldurchfahrt in Wolsfelderberg, muss alles mit ausgewiesenen Schildern und Flatterbändern für einen geordneten Rücktransport der Fahrzeuge gegen die Strecke vorbereitet werden.

Routine ist das Eine, die notwendigen Leute dafür zu haben, ist das Andere. So wie Björn Hoffmann zum Beispiel, der alle Jahre wieder mit Vater und Bruder zur Stelle ist. Einer nur von vielen als Beispiel aus den Vereinen, von der Feuerwehr oder dem Sportverein.

Vom Roten Kreuz aus den Dörfern der Südeifel. "Viele nehmen sich für diese Tage Urlaub, andere kommen abends noch nach der Spätschicht und helfen, man kann das alles nicht hoch genug einschätzen", sagt Schackmann.
Zumal er in diesem Jahr nach personellen Rochaden und plötzlichen Absagen auf neue Helfer angewiesen ist. "Irgendwo kommen immer wieder welche her. Für viele Helfer ist es selbstverständlich." Ein Lob des EMSC-Vorsitzenden, das auch Ortsbürgermeister Heinz Junk in jedem Jahr teilt. "Für die Vereine im Ort ist das Rennen der Höhepunkt im Jahr, da kommt einiges in die Kassen. Aber es erfordert auch die tatkräftige Mithilfe Aller."

Nicht alle Anwohner sind jedoch Freunde des Spektakels, in der Vergangenheit habe es immer wieder Beschwerden über sogenannte "Wildpinkler" gegeben, die vor allem nach durchzechter Nacht im Festzelt nach dem Sommernachtsball liebevoll gepflegte Vorgärten mit öffentlichen Dixies verwechselt hätten. Dem hat der Veranstalter seit Jahren einen Riegel vorgeschoben. Schackmann: "Wir haben da einen privaten Wachdienst organisiert."
Am Mittwochabend ist es sommerlich warm bei den Aufbauarbeiten, doch die Gedanken der Verantwortlichen eilen schon voraus. "Für Montag ist Regen, eventuell Gewitter, vorausgesagt. Hoffentlich wird es nicht zu krass, sonst stehen unsere Parkplätze auf den Wiesen unter Wasser", sagt der EMSC-Vorsitzende, der der Wetterlage aber auch etwas Positives abgewinnt: "Wenigstens regnet es jetzt beim Aufbau nicht."

Die nächste Bemerkung geht schon wieder im bekannten Gezwitscher unter: "Piepe, piep -Tweet, tweet" Was den "Handyman" zu der rhetorischen Frage an sich selbst veranlasst: "Wie haben wir es eigentlich früher geschafft, ein Bergrennen ohne Handys zu organisiere?"

Am Sonntagmorgen um 9 Uhr beginnen die Trainingsläufe, das erste Rennen wird ebenfalls um 9 Uhr am Montag früh gestartet. Parkplätze sind vom Ortseingang an ausgeschildert. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr regeln den Verkehr. Innerhalb des Ortes sind auch die fußläufig leicht zu erreichenden besten Zuschauerplätze noch einmal ausgeschildert.

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