Müllmänner-Rechnung

Auch wenn der Müll nicht am Straßenrand verschimmeln wird, das heißt für die Kreise Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich konkret die gelben Säcke, für den Kreis Vulkaneifel gar Rest- und Biomüll, so ist das Insolvenzverfahren für die beiden Müllabfuhrfirmen Abfallwirtschaftsunion (AWU) in Oberweiler und CED Eifelland in Walsdorf, die beide zum Chemnitzer Entsorgungsdienst (CED) gehören, doch ein weiterer Beleg dafür, wie hart das Müllgeschäft ist und wie vorsichtig die Kreise agieren müssen, wenn es um die Vergabe von Aufträgen in diesem Bereich geht.

Übernahmen sind an der Tagesordnung, Kampfpreise die Regel, und dass an manchen Stellen auch Geld fließt, wo es legaler Weise nicht fließen sollte, ist ein offenes Geheimnis. Im Fall CED hatte der Eifelkreis Bitburg-Prüm eindeutig das bessere Gespür, denn auch dort hatten die Chemnitzer für die Restmüllabfuhr das deutlich niedrigste Angebot gemacht. Dennoch entschied man sich mit der Begründung, die Preise seien nicht auskömmlich für einen anderen, teureren Anbieter. Dafür wurden die Verantwortlichen schwer gescholten, auch im Trierischen Volksfreund. Doch sie haben recht behalten. Dass der Eifelkreis genau wie Bernkastel-Wittlich dennoch von der Insolvenz berührt wird, liegt an der Übernahme des Entsorgers AWU durch CED, dies aber ist den Entscheidern nicht vorzuwerfen, denn der Markt ist, wie gesagt, hart umkämpft und von Übernahmen geprägt. Gleichwohl wird man in allen Kreisen nun noch vorsichtiger bei der Vergabe vorgehen, so dass das Scheitern der CED zumindest im Hinblick auf die Schärfung des Blicks an den entscheidenden Stellen auch ihr Gutes haben könnte. Zunächst gilt es aber, die Entsorgung für die nächsten Monate sicherzustellen und dies wird, da darf man optimistisch sein in allen drei Kreisen gelingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort