Mütter verbuchen Teilerfolg

BICKENDORF. Der Arbeitskreis "Kinder in den Gurt" ist weiter aktiv. Mit dem Einsatz von Busbegleitern auf zwei Linien ist den Müttern der Kindertagesstätte St. Martin in Bickendorf inzwischen ein Teilerfolg gelungen.

"Kinder schützen ist genauso wichtig wie Kinder fördern." Nach diesem Motto arbeiten die Mitglieder des Bickendorfer Arbeitskreises "Kinder in den Gurt" nach wie vor, wenn es um die Sicherheit von Kindern in Bussen geht (der TV berichtete). Mit Unterstützung der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm und der Arbeitsloseninitiative Alibi ist es dem Team um Birgit Mölter-Simon und Martina Alsfasser gelungen, Busbegleiter für die Linien Fließem-Bickendorf und Niederweiler-Bickendorf zu akquirieren. "Weil wir mit den Gurten zunächst nicht weiterkamen, entstand die Idee, über Busbegleiter den ersten Schritt zu tun", sagte am Donnerstag Martina Alsfasser im TV-Gespräch. Birgit Mölter-Simon ergänzt: "Und dass das gleich auf beiden Linien funktioniert, hätten wir nie gedacht." Offiziell läuft das Projekt als so genannte Arbeitsgelegenheit. Dies ist eine Möglichkeit für Arbeitslose, für wenig Geld zu arbeiten, welches aber nicht auf das Arbeitslosengeld angerechnet wird (Ein-Euro-Job). Bereits im zweiten Halbjahr 2006 gab es eine Betreuung auf einer Linie, seit Anfang Januar 2007 sind nun zwei Begleiter im Einsatz. Einer von ihnen ist Sven Wentzke. Der zur Zeit arbeitslose Fotoreporter hat den Job gerne angenommen und steht zu der Idee. "Die Kinder nehmen uns ernst, sie sind neugierig und gehorchen." Auch Karin Goeblet, Mitglied im Arbeitskreis und Mutter, zieht bisher ein positives Fazit: "Mein Sohn hat begeistert erzählt, dass nun jemand im Bus sei, der darauf achtet, "dass wir sitzen bleiben". Nach der ersten harten Arbeitsphase, die nach dem schweren Busunfall im März 2005 in Oberweiler begann, war es um den Bickendorfer Arbeitskreis etwas ruhig geworden. "Wir hatten uns müde gelaufen, wir mussten einmal Luft holen", erzählt Birgit Mölter-Simon. Gleichwohl sorge das Projekt weiterhin für Aufmerksamkeit. Darüber, dass inzwischen eine Stern-Reporterin vor Ort war und das Projekt damit auch überregional begleiten möchte, freuen sich die Bickendorfer Mütter sehr. Von ihrem großen Ziel, die Angurtpflicht von Kindern in Bussen zu erreichen, sind die Aktivisten im Arbeitskreis gleichwohl noch ein gutes Stück entfernt. "Wir sind uns im Klaren darüber, dass das nur über eine veränderte Gesetzeslage geht", weiß Martina Alsfasser, die gleichzeitig darauf hinweist, dass es inzwischen Fahrzeuge gebe, deren Sitze durch einfaches Umklappen auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern eingehen. Für Karin Goeblet ist die Änderung der Gesetzeslage "eine Frage des Willens". Und auch sie weiß: "Ohne ein entsprechendes Gesetz rüstet kein Unternehmer seinen Bus um." Beistand erhoffen sich die Bickendorfer Mütter derweil immer noch aus den Reihen der Politik. Als nächster soll der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Diller um Hilfe gebeten werden. Zudem hoffen die Mitglieder des Arbeitskreises immer noch darauf, eine Einladung zu einer Sitzung des ÖPNV-Ausschusses des Eifelkreises Bitburg-Prüm zu erhalten. Dieser sei ja schließlich eigens zu diesem Zweck reaktiviert worden.

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