Muntere Muttersprache

SPEICHER. (dj) Die Pflege des Eifel-Dialekts liegt Werner P. Streit seit Jahrzehnten am Herzen. Aus diesem Grund hat der Leiter des Heimatmuseums Speicher die Mundart-Broschüre "En Mauel voll Platt für ditt und datt" herausgegeben.

Keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Plauderei über Mundart ist die Dialekt-Broschüre des Speicherer Heimatforschers Werner P. Streit. Der Leiter des Heimatmuseums gibt seinem Leser gleich zu Beginn der Lektüre eine Art Gebrauchsanweisung an die Hand: "Wer also einen nostalgischen, wehmütigen Ausflug in die Sprachgeschichte machen will, in die ,gute alte Zeit des guten alten Platts', vergesse nicht, Auto, Farbfernseher, Videogerät, Computer, Waschmaschine... zurückzulassen." Die Broschüre ist ein Plädoyer für die Mundart. "Denn nicht sie bedarf einer Gut-Schlecht-Bewertung, sondern die Art, wie wir mit Sprache und Sprachen umgehen", erklärt Streit. In seiner Broschüre geht er auf den Ursprung und die Einflüsse der regionalen Dialekte ein, er präsentiert eine amüsante Liste von Platt-Ausdrücken für Körperteile, Kleidung, Tiere und Schimpfwörter. Dazu gibt es noch eine Reihe von Mundart-Gedichten. Interessant ist auch das Verzeichnis von Ausdrücken für Vögel. Denn im Eifeler Platt hat fast jeder Vogel seinen eigen Ausdruck. So heißt der Steinkautz Kiwitt, der Geldfink Gielemännchen und der Truthahn Schnudelhon. Seine Absicht, die hinter diesem Mundart-Projekt steckt, bringt Streit auf einen Punkt: "Ich möchte das ,gute alte Platt' der jüngeren Generation erhalten." Wer Interesse an der Dialekt-Broschüre hat, kann sich bei Werner P. Streit melden unter Telefon 06562/2023. Die Broschüre kostet fünf Euro, die dem Heimatmuseum Speicher zugute kommen.

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