Musikalische Brücke zwischen den Vereinen Herbstseminar der Kreismusikschule Bitburg-Prüm

Neuerburg · Am Herbstseminar der Kreismusikschule haben 45 Jugendliche aus dem gesamten Eifelkreis teilgenommen. Seit etwa 40 Jahren gibt es diese Fortbildung, die Motivation und Weiterbildung für die Teilnehmer ist und den Kontakt zu den Vereinen lebendig hält.

 Die Proben des Herbstseminars der Kreismusikschule fanden in diesem Jahr in Neuerburg statt. Neben Thomas Rippinger (im Bild) waren Rainer Serwe und Daniel Heuschen als musikalische Leiter dabei.

Die Proben des Herbstseminars der Kreismusikschule fanden in diesem Jahr in Neuerburg statt. Neben Thomas Rippinger (im Bild) waren Rainer Serwe und Daniel Heuschen als musikalische Leiter dabei.

Foto: Christina Bents

Den Kindern und Jugendlichen zeigen, was musikalisch möglich ist: Das ist eines der Ziele, die das Herbstseminar der Kreismusikschule hat. Zudem geht es darum, den Teilnehmern die Orchesterarbeit und neue Literatur näher zu bringen.

Was ein wenig theoretisch klingt, wird bei der Probearbeit mit Leben gefüllt.

Zunächst startet die fünftägige Probephase mit Satzproben, bevor es zu einer ersten Gesamtprobe kommt. Thomas Rippinger, stellvertretender Leiter der Kreismusikschule und Kreisdirigent, leitet das Seminar gemeinsam mit Daniel Heuschen und Rainer Serwe musikalisch. Er sagt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, die Registerproben an den Anfang zu stellen. Denn dann können grundlegende technische Dinge in kleinen Gruppen vorbereitet werden, und anschließend kann der Dirigent das Ganze zusammensetzen.“

Weiter erklärt er: „Der homogene Gesamtklang kann so besser herausgearbeitet werden. Wobei uns natürlich klar ist, dass es innerhalb einer Woche nicht möglich ist, dass alles zu 100 Prozent funktioniert. Aber wenn die Kinder ihr Bestes geben, bin ich als Dirigent zufrieden.“

In der Probewoche stehen acht Stücke auf dem Programm, darunter etwa „Chesapeake Bay Adventure“ von Vince Gassi, das durch die maritime Chesapeake Bucht, die größte Flussmündung in den USA, inspiriert ist. „La Storia“ von Jacob de Haan gehört zu den Klassikern im Repertoire der Herbstseminare, die aber immer wieder gerne gespielt werden. Das Stück ist dem italienischen Komponisten Ennio Morricone gewidmet. Sehr gut kommen immer Stücke von aktuellen Chart Sängern bei den Jugendlichen an. In diesem Jahr ist es ein Arrangement von Adeles Powerballade „Hello“. Rippinger: „Wir achten bei der Auswahl der Stücke auf Abwechslung. Wir haben symphonische Originalliteratur oder Transkriptionen dabei. Es sind Musical, Filmmusiken und Rock-Pop vertreten.“ Bei den Schwierigkeitsgraden bewegt man sich zwischen zwei und dreieinhalb, damit die jüngeren Kinder, die gerade einmal elf Jahre alt sind, auch mithalten können.

In den Proben herrscht konzentrierte Ruhe. Die Saxofonspieler werden darauf hingewiesen, dass sie nicht zu früh einsetzen sollen. Insgesamt sollen alle Musiker darauf achten, eine Stelle „würdevoll“ mit breitem, vollem Ton zu spielen. „Schließlich wird hier ein Held beerdigt“, sagt Rippinger und fügt hinzu, „wobei natürlich jeder seine eigenen Bilder hat.“ Zwischendurch singt er einige Stellen vor, damit die Jugendlichen wissen, wie er es sich genau vorstellt. Gelobt wird auch. Zum Beispiel die Trompeter, wenn sie genau spielen, oder die Percussionisten, wenn die Pauken auf den Punkt da sind. „Wir sind schon bei 90 Prozent“, sagt der musikalische Leiter zufrieden.

Es wird aber nicht nur geprobt, sondern ein Betreuerteam sorgt für Abwechslung, etwa mit Spieleabenden oder einem Schwimmbadbesuch. Um den Kontakt zu den Musikvereinen zu stärken, finden die Herbstseminare jedes Jahr in einem anderen Ort statt.

  Britta Wonner, 17 Jahre, Klarinette:  „Insgesamt war ich schon bei fünf Seminaren. Es motiviert und man entwickelt sich musikalisch weiter. Der Musikverein gibt auch einen Zuschuss und ich habe hier Freunde kennengelernt.“

Britta Wonner, 17 Jahre, Klarinette: „Insgesamt war ich schon bei fünf Seminaren. Es motiviert und man entwickelt sich musikalisch weiter. Der Musikverein gibt auch einen Zuschuss und ich habe hier Freunde kennengelernt.“

Foto: Christina Bents
  Jan Metz, 15 Jahre, Posaune:  „Mir macht es Freude, mit Gleichaltrigen Musik zu machen. Der Spieleabend war sehr gut. Von anderen Seminaren kenne ich schon einige Teilnehmer.“

Jan Metz, 15 Jahre, Posaune: „Mir macht es Freude, mit Gleichaltrigen Musik zu machen. Der Spieleabend war sehr gut. Von anderen Seminaren kenne ich schon einige Teilnehmer.“

Foto: Christina Bents
  Maria Munkler, 15 Jahre, Klarinette:  „Ich bin hier, um neue Leute kennenzulernen und weil mir die Musik Spaß macht. Nach der langen Corona-Pause kann man hier endlich mal wieder gemeinsam mit Jugendlichen etwas machen.“

Maria Munkler, 15 Jahre, Klarinette: „Ich bin hier, um neue Leute kennenzulernen und weil mir die Musik Spaß macht. Nach der langen Corona-Pause kann man hier endlich mal wieder gemeinsam mit Jugendlichen etwas machen.“

Foto: Christina Bents

„Wenn es ein Bürgerhaus gibt, wird dort geprobt und das Abschusskonzert gegeben. Die Vereine stellen die Stühle und können Getränke und Essen anbieten. So können die Vereine sehen, was wir machen. Wir kommen ins Gespräch, und letztendlich haben alle etwas davon“, so der stellvertretende Musikschulleiter.

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