Musikschulen reagieren auf Corona-Einschränkungen Live-Unterricht als Video-Konferenz

Bitburg-Prüm · Der Einzelunterricht bei den Musikschulen geht mit moderner Technik weiter. Schwierig ist der Gruppenunterricht.

 Musikunterricht ist während der Corona-Krise nur am Bildschirm per Videokonferenz möglich. Im Eifelkreis nutzen viele Schüler das Angebot der Musikschulen.

Musikunterricht ist während der Corona-Krise nur am Bildschirm per Videokonferenz möglich. Im Eifelkreis nutzen viele Schüler das Angebot der Musikschulen.

Foto: dpa/Laurent Gillieron

Konzerte fallen aus, Orchester und Bands dürfen nicht zusammenkommen und üben. Die Musik ist vielerorts wegen der Corona-Krise verstummt.

Andererseits bietet der Aufenthalt daheim dem einen oder anderen auch mehr Zeit, um mit dem Instrument alleine zu üben. Das ist besonders wichtig für diejenigen, die gerade Geige, Saxophon, Gitarre oder was auch immer erlernen.

Die Musikschulen im Eifelkreis setzen deshalb, zumindest bei dem Einzelunterricht, auf die moderne Technik. Der Musiklehrer kommt per Video-Konferenz zu den Schülern ins Haus.

„Natürlich versuchen wir alles, um unseren Schülern weiterhin Unterricht zu bieten. Solange die Schulen geschlossen sind, möchten wir mit Skype oder WhatsApp Video Unterrichtssituationen herstellen, um unsere Schüler weiterzubilden“, sagt Herbert Fandel, der Leiter der Kreismusikschule Bitburg-Prüm. Und es scheint gut anzukommen. „Ich merke eine große Zustimmung“, sagt Fandel. Rund 90 Prozent der Insttrumentalschüler würden das Angebot gerne wahrnehmen. Vor allem bei Familien werde das Angebot begrüßt, denn es ist eine schöne Abwechslung, wenn der Musikunterricht weiter stattfinden kann.

Und Fandel kann dem digitalen Unterricht auch positive Seiten abgewinnen. „Schüler und Lehrer sind fokussierter“, sagt er. Er glaubt auch daran, dass nach Corona der digitale Unterricht eine Alternative bleibe, um zum Beispiel Fahrten einzusparen oder bei Terminen flexibler zu sein.

Beim Gruppenunterricht wie beispielsweise der musikalischen Früherziehung sei man derzeit noch nicht soweit, arbeite aber hier auch an Lösungen, sagt der Musikschulleiter weiter. Hier wäre bei weiteren Lockerungen der Corona-Auflagen auch ein Unterricht in kleineren Gruppen denkbar.

Auch beim Beda-Institut ist man längst auf digitalen Unterricht umgestiegen. „Die Kleinen machen sehr gut mit“, sagt Ingeborg Trappe-Butzbach, die Inhaberin der Musikschule. Andere Schüler im Teenageralter seien hingegen mitunter froh über die Pause vom häufigen Üben. Ihr ältester Schüler dagegen mache mit seinen 78 Jahren noch gerne mit bei dem digitalen Unterricht. Und auch die Lehrer seien mit der derzeitigen Lösung sehr zufrieden, sagt Ingeborg-Trappe-Butzbach.

Für den Gruppenunterricht rüstet man sich im Bedainstitut jetzt auch. Es seien die technischen Voraussetzungen geschaffen worden, um auch hier mit einer Art Video-Konferenz zu musizieren.

 Logo Mutmacher PRINT

Logo Mutmacher PRINT

Foto: TV/Schramm, Johannes

Mit den Einschränkungen durch den Corona-Virus hat auch Manfred Wilmes, Leiter einer privaten Schule bei Arzfeld zu kämpfen. „Die Situation ist mehr als schwierig“, sagt er. Man habe teilweise auf Online-Unterricht umgestellt. Das funktioniere aber nur im Einzelunterricht, nicht aber bei Gruppen. Generell sei es schwierig auch für Bands, weil ja alle Auftritte bis auf weiteres ausfallen. Und eine weitere Befürchtung hat Willmes. Wenn es durch die Einschränkungen eine Rezession gebe, könnten Eltern den Musikunterricht für ihre Kinder streichen, wenn durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit das Geld knapp wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort