Coronavirus Morgensport von jedem Ort

Prüm · Fitness für alle, die zu Hause bleiben müssen: Die Lehrer des Regino-Gymnasiums Prüm turnen den Schülern vor – täglich im Internet.

Alles liegt lahm in diesen Tagen, da muss man erst recht fit bleiben: Am Regino-Gymnasium haben deshalb die Sportlehrer eine schöne Aktion gestartet. Die tägliche halbe Turnstunde, sagt Direktor Albrecht Petri, biete „jeden Morgen um 11 Uhr Programm. Und das wird übertragen, sodass alle Kinder zu Hause mitmachen können.“

Und das sei doch, findet er, ein weiteres dieser vielleicht kleinen, aber schönen Lichtlein in all der aktuellen Corona-Finsternis. Stimmt.

Sich das anschauen und daheim mitturnen sollen vor allem die Schüler. Aber im Prinzip kann das jeder, der bei Instagram ist und sich in den Kanal der Schule einwählt. Das Profil heißt: regino_gram.

„Als die Nachricht kam, dass wir zum ,Homeschooling’ verdammt werden, reifte langsam die Idee: tägliche Sportstunde mittels der neuen Medien“, sagt Mitinitiator Oliver Götz zum TV. „Vor der Kamera mühen sich dann Piero Di Stefano und Florian Fäustle, unser Sportrefrendar. Als dritte Person bin ich vor der Kamera zu sehen.“ Hinter der Kamera: Kollegin Julia Sternkopf.

Vergangene Woche lief die Morgensportstunde bereits drei Mal, dann war mündliche Abiturprüfung. Zwar habe sich die Zahl der anfangs 250 online-Teilnehmer dann etwas reduziert. „Aber wir wissen, dass das Format gut ankommt und wir meistens etwa 50 Teilnehmer hatten, die aktiv mit dabei waren.“

Für jede Einheit schreiben die Lehrer ein kleines Drehbuch zu Themen wie Kraft, Ausdauer oder Koordination. Das Ganze, sagt Götz, bei minimalem Geräteeinsatz – schließlich hat man die ja auch nicht unbedingt zu Hause. Oder man benutzt einfach das, was auch daheim herumsteht: Eine der bisherigen Sportstunden bestritt man mit Besenstiel und Klorolle (und gerade von denen dürfte ja jetzt jeder genug im Haus haben).

Vom Fitmachen zum Mutmachen, oder, wie Oliver Götz sagt: „Das ist unsere Botschaft – wir schaffen es gemeinsam aus der Krise, wenn jedem bewusst ist, dass er die Infektionskette unterbrechen und die Situation positiv beeinflussen kann.“

Und das sei nötig, denn die Zeit daheim sei lang. Die Schüler könnten sich nicht mit ihren Freunden treffen, ihre Lehrer wollen ihnen deswegen „ein wenig Abwechslung mit unserem Bewegungsangebot bieten, immer verbunden mit der Bitte #stay@home! Nach dem Sport dürfen sie wieder in die Bücher schauen und E-Mails unserer Kollegen beantworten“, sagt Oliver Götz.

 Sie machen‘s vor: Oliver Götz, Florian Fäustle (hinten) und Piero di Stefano, Sportlehrer am Regino-Gymnasium.

Sie machen‘s vor: Oliver Götz, Florian Fäustle (hinten) und Piero di Stefano, Sportlehrer am Regino-Gymnasium.

Foto: Julia Sternkopf

Für den Fall einer vielleicht doch noch kommenden Ausgangssperre sind die Sportlehrer übrigens ebenfalls vorbereitet: Sie machen auch dann weiter „und übertragen dann jeweils einzeln von zu Hause“, sagt Oliver Götz. „Bis die Krise gemeistert ist und der reguläre Schulbetrieb wieder startet.“

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