Muttertag auf Thailändisch

Lissendorf · Andere Länder, andere Sitten: In Thailand wird der Muttertag im August begangen. Und er wird dort groß gefeiert. Die Ehefrau des Lissendorfer Ortsbürgermeisters, die aus dem südostasiatischen Staat stammt, hat diesen Festtag ausgerichtet und beherbergt für drei Monate einen buddhistischen Mönch.

Lissendorf. Während in Deutschland der Muttertag eher durch die Blumengeschäfte am Leben gehalten wird, ist das in Thailand ganz anders. Da Königin Sirikit auch als Mutter der Nation angesehen wird, ist der Muttertag, der eigentlich im April stattfand, mit ihrem Geburtstag, 12. August, zusammengelegt worden. So kommt es, dass dieses Ereignis in Thailand ganz groß gefeiert wird.
Und nicht nur dort, sondern auch in Lissendorf im Landkreis Vulkaneifel. Das 1200-Einwohner-Dorf ist zum Zentrum dieser Feierlichkeiten in der Region geworden. Zu verdanken ist dies Chanintorn Schun, der aus Thailand stammenden Ehefrau des Lissendorfer Ortsbürgermeisters Lothar Schun. Denn sie organisierte nicht nur die Feier, sondern auch den über drei Monate dauernden Deutschland-Aufenthalt des buddhistischen Mönches Phramahalhichai Khruaindra. Seit elf Jahren lebt er als Mönch, wie er erzählt, und unterweist Menschen im Buddhismus. Die östliche Tradition des Lernens sei doch sehr verschieden von der westlichen, befindet er.
Seinen diesjährigen Aufenthalt verbringt er in Dahlem, wo er seinen Gläubigen, die ihm mit tiefem Respekt begegnen, zur Verfügung steht. Doch auch mit deutschen Buddhisten oder anderen würde er gerne in Kontakt treten, hat aber mittlerweile festgestellt, dass er, der neben Thai ein gut verständliches Englisch spricht, damit nur relativ wenige Menschen erreichen kann. "Wenn ich länger hier sein werde, werde ich auch Deutsch lernen", hat er sich fest vorgenommen.
Zeremonien und Tänze


Rund 80 Gäste waren angereist. Nach den traditionellen Zeremonien verbrachten sie den Tag mit Tänzen und Musik im Lissendorfer Vereinsheim, das mit Buddhastatue und Landesfahnen geschmückt war. Unter den Gästen waren nicht nur viele Thailänder, sondern auch deutsche Familienangehörige und Freunde. Auf sie wartete ein reichhaltiges Büffett originaler thailändischer Speisen. Immer wieder tanzten Frauen zu Ehren des Gastes. Und als die Frauen begannen, gemeinsam thailändische Volkslieder zu singen, kam in Lissendorf ein asiatisches Heimatgefühl auf.

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