Nach dem Brand sind die Sachverständigen gefragt

Pronsfeld · Die Ursache des Schmorbrands im neuen Trockenturm der ehemaligen Milch-Union Hocheifel - die Molkerei gehört seit Oktober 2012 zum Arla-Konzern - ist weiterhin nicht bekannt. Die Produktion von Milchpulver ruht.

 Wehrleute beim Einsatz in Pronsfeld am zweiten Weihnachtsfeiertag. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Wehrleute beim Einsatz in Pronsfeld am zweiten Weihnachtsfeiertag. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Pronsfeld. Die Frage nach der Ursache für den Schmorbrand im Trockenturm des Pronsfelder Arla-Standorts beschäftigt die Verantwortlichen weiter: Am Donnerstag, 26. Dezember, war es dort am Abend zu dem Feuer in der Anlage gekommen, die erst im November in Betrieb genommen worden war (der TV berichtete). Aufgrund des Brands kam es dann zu zwei Verpuffungen.
Gutachten in Auftrag gegeben


Niemand wurde verletzt, einen noch größeren Schaden verhinderten die eingebauten Überdrucksicherungen am 42 Meter hohen Gebäude, das im vergangenen Jahr für 65 Millionen Euro errichtet worden war. Mehr als 70 Einsatzkräfte rückten aus, sie brachten den Brand am Freitagmorgen unter Kontrolle.
Bis zur Behebung der Schäden kann es noch eine Zeit lang dauern, die Produktion von Milchpulver ist bis dahin eingestellt. Die für das Trockenwerk vorgesehenen Milchmengen, teilt Arla Foods Deutschland mit, werden größtenteils über andere Anlagen im Werk in Pronsfeld oder an weiteren Standorten des Konzerns verarbeitet.
Zum Ausmaß des Schadens und den Kosten, die der Brand verursachte, könne man frühestens in der kommenden Woche genaue Angaben machen, sagt Arla-Sprecherin Sandra Mies.
Derzeit seien mehrere Sachverständige damit befasst, Gutachten zu erstellen. Erst wenn diese vorlägen, werde man detailliert über alles informieren. fpl
Extra

Zur Genossenschaft von Arla Foods mit Produktionsstandorten in zwölf Ländern und fast 20 000 Beschäftigten gehören mehr als 12 000 Milchbauern in Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und Schweden. Die weltweit viertgrößte Molkereigenossenschaft - mit Hauptsitz im dänischen Viby - verkauft ihre Erzeugnisse in mehr als 100 Ländern. Nach dem Beitritt der Milch-Union Hocheifel im Herbst 2012 - eine Fusion der Eifeler mit dem deutschen Partner Humana scheiterte vor sechs Jahren am Widerstand der Bauern - ist Arla in der Bundesrepublik das drittgrößte Molkereiunternehmen. Der Konzern verzeichnete 2012 einen Umsatz von 9,4 Milliarden Euro. Nach der Fusion mit Pronsfeld und einer weiteren Molkerei in Großbritannien soll der Jahresumsatz auf fast 11 Milliarden Euro steigen. Pronsfeld gilt als der größte Arla-Einzelstandort. Mehr als 2600 Landwirte aus der Eifel und den Nachbarregionen liefern ihre Milch in die Eifeler Molkerei, in der etwa 900 Beschäftigte arbeiten. fpl

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