Neugestaltung des Maximiner Wäldchens in Bitburg Nach Konrad ist jetzt Max dran

BITBURG · Die Stadt Bitburg sammelt derzeit Vorschläge zur Neugestaltung des Maximiner Wäldchens. Erste Ideen gibt es bereits – und darüber hinaus auch eine ordentliche Finanzspritze.

 Drei Männer auf der Bank: Planer Ralf Mayeres, Bürgermeister Joachim Kandels und Unternehmer Edgar Bujara (von links) freuen sich auf die Umgestaltung der Parkanlage Maximiner Wäldchen.

Drei Männer auf der Bank: Planer Ralf Mayeres, Bürgermeister Joachim Kandels und Unternehmer Edgar Bujara (von links) freuen sich auf die Umgestaltung der Parkanlage Maximiner Wäldchen.

Foto: Uwe Hentschel

Die Anlage hat ihren eigenen Charme. Oder anders gesagt: Wenn man auf Waschbeton und eine klar strukturierte Anordnung von Betonpflaster steht, dann ist man im Maximiner Wäldchen gut aufgehoben. Der rund 1100 Quadratmeter große Vorplatz am nördlichen Ende der Park-Anlage zwischen Echternacher und Franz-Mecker-Straße erfüllt derzeit eher die Kriterien eines Parkplatzes als die eines Ortes, an dem sich Menschen bewusst begegnen und gerne aufhalten.

Dass sich das ändern muss, dessen ist sich die Stadt schon länger bewusst. So wurde bereits 2015 im Stadtrat die schrittweise Umsetzung eines Spielplatzkonzepts beschlossen. Ziel dieses Konzepts ist es, kaum bis gar nicht mehr genutzte Spielplätze zurückzubauen, um dafür andere Anlagen, die stärker frequentiert werden, zu sogenannten Schwerpunktspielplätzen auszubauen. Die Anlage im Maximiner Wäldchen ist ein solcher Schwerpunktplatz.

Erste Ideen, wie die gesamte Park-Anlage aufgewertet werden soll, liegen schon seit der Erarbeitung des Konzepts vor. Nun aber gibt es eine Entwicklung, die etwas Bewegung in die Angelegenheit bringt oder – wie es Edgar Bujara formuliert – für „etwas mehr Drive“ sorgt. Der Autohändler aus Bitburg gehört genau wie Franz Kloweit zum Vorstand des Bauvereins Bitburg - ein Verein, von dem bis vor kurzem ein Großteil der Bitburger Bevölkerung gar nicht wusste, dass es ihn überhaupt gibt. Mit Blick auf die angestrebte Entwicklung im Maximiner Wäldchen ist aber ohnehin nicht die Existenz dieses 1934 gegründeten Vereins interessant, sondern vielmehr dessen Auflösung. Genau das wurde im vergangenen Juni beschlossen. Wahrscheinlich hätte auch davon außer den Mitgliedern des Bauvereins kein Mensch etwas mitbekommen, wäre seinerzeit in der Vereinssatzung nicht festgehalten worden, dass bei einer Auflösung das verbleibende Vereinsvermögen einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen muss.

Für die Stadt Bitburg ist diese Passage der Satzung in zweierlei Hinsicht erfreulich. Zum einen, weil der Vorstand des Bauvereins beschlossen hat, das nach der derzeit laufenden Liquidation verbleibende Vermögen komplett fürs Maximiner Wäldchen zur Verfügung zu stellen. Zum anderen aufgrund der Höhe des Betrags, um den es geht.  In der Vereinskasse hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nämlich einiges angesammelt: insgesamt rund eine halbe Million Euro. „Wenn einem als Stadt eine so großzügige Spende angeboten wird, dann nimmt man die natürlich gerne entgegen“, freut sich Bürgermeister Joachim Kandels. „Es ist schön, dass dem Maximiner Wäldchen damit wieder die Bedeutung zurückgegeben werden kann, die es früher mal hatte“, sagt Kandels. Mit Hilfe der Geldspende könne ein Platz geschaffen werden, auf dem sich Menschen wohlfühlen.

Um herauszufinden, was diesen Menschen dabei besonders wichtig ist, hat die Stadt vor wenigen Tagen zu einem Bürgerdialog aufgerufen. Noch bis zum 23. November können die Bitburger Ideen und Vorschläge zur Gestaltung der insgesamt 15 000 Quadratmeter großen Anlage einreichen (weitere Infos dazu auf der Internetseite der Stadt: bitburg.de). Und wie der für das Projekt und die Planung zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Ralf Mayeres, erklärt, seien bereits erste Vorschläge eingegangen. Darüber hinaus gebe es aber auch bereits bestehende „Planungsbausteine“, die dem Dialog als Grundlage dienten, sagt Mayeres. Neben dem Spielplatz zählten dazu beispielsweise das Element Wasser, ein Kiosk, aber auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit und zum Lärmschutz. Ergänzend dazu würden zudem 30 000 Euro für das Projekt „Kunst im Park“ zur Verfügung stehen. Dieses Geld stamme aus dem 25 0000-Euro-Geschenk der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung zum 1300. Geburtstag der Stadt Bitburg, erklärt Kandels.

An Zuschüssen für die Umgestaltung der Parkanlage mangelt es also nicht. Zumal zu den 500 000 Euro vom Bauverein und den 30 000 Euro der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung auch noch Geld hinzukommt, das beim zweiten Konrad-Fest gesammelt wurde. Und genau wie sich Bujara seinerzeit um Sponsoren für die Neugestaltung der Konrad-Adenauer-Parkanlage kümmerte und so 90 000 Euro zusammenbekam, rechnet der Unternehmer und Vorsitzende des Bitburger Gewerbevereins auch beim Maximiner Wäldchen mit einer hohen Spendenbereitschaft. Dementsprechend hoch ist deshalb auch seine Erwartung an die Umsetzung des Projekts: „Ich würde das schon gerne bis Ende 2019 fertig haben.“

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