Nach Raub auf Bordell: Freundin verurteilt

Bitburg · Weil sie ihrem Freund geholfen hatte, im Dezember 2009 eine Bitburger Bordellbetreiberin zu überfallen, hat das Amtsgericht Bitburg eine 33-Jährige zu einer Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt. Die Frau legte im Prozess am Mittwoch ein Geständnis ab.

Bitburg. Ein Wort des Bedauerns oder gar eine Entschuldigung kommt der Frau mit den langen dunklen Haaren nicht über die Lippen. Wohl aber ein Geständnis: Die 33-Jährige, die am Mittwoch auf der Anklagebank des Bitburger Amtsgerichts Platz genommen hat, räumt ein, dass sie im Dezember 2009 ihrem damaligen Freund bei dem Überfall auf eine Bitburger Bordellbetreiberin geholfen hat. Von dem gestohlenen Geld habe sie aber nichts abbekommen, erklärte die Mutter eines elfjährigen Sohnes auf Nachfrage von Richter Udo May.
800 Euro hatte ihr Freund erbeutet. Er sprühte der Frau Pfefferspray ins Gesicht, brachte sie anschließend zu Fall, würgte sie und entriss ihr die Handtasche
Er war bereits im vergangenen Jahr vom Landgericht Trier zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt worden. Seine Freundin hatte zum Zeitpunkt der Tat in dem Bordell gearbeitet und hatte ihm mitgeteilt, dass ihre Chefin an besagtem Abend mit den Einnahmen von drei Tagen das Haus verlassen werde, erklärt der Verteidiger der Angeklagten, Michael Fingas. "Meine Mandantin hat aber nicht gewusst, dass er Pfefferspray dabei und eingesetzt hatte", betont Fingas.
Dem schenkt das Gericht Glauben: Es verurteilt die 33-Jährige lediglich wegen Beihilfe zum einfachen Raub und verhängt eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wird. Zudem muss die Frau 200 Sozialstunden in einer gemeinnützigen Einrichtung ableisten. neb

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