Nachwuchs im Eifelpark

Gondorf · Mit seinem schwarzen Federkleid sieht er derzeit eher noch aus wie ein Rabe: Doch in den nächsten Jahren wird der junge Weißkopfseeadler, den der Eifelpark Gondorf gestern präsentierte, mehr und mehr seinen Eltern gleichen. Das Greifvogelpärchen hat in einer Voliere des Eifelparks gebrütet.

 Erst im Alter von vier bis fünf Jahren wird der junge Weißkopfseeadler das für seine Art typische Federkleid mit dem weißgefärbten Kopf annehmen.

Erst im Alter von vier bis fünf Jahren wird der junge Weißkopfseeadler das für seine Art typische Federkleid mit dem weißgefärbten Kopf annehmen.

Foto: (e_eifel )

Gondorf. Sie ist nicht das schwarze Schaf ihrer Familie: Denn wie die junge Vogeldame, die im Eifelpark Gondorf das Licht der Welt erblickt hat, tragen alle jungen Weißkopfseeadler zunächst ein dunkles Federkleid. Die Falknerei des Freizeitparks präsentierte gestern ihren gefiederten Nachwuchs, der noch so gar nicht nach einem "König der Lüfte" aussieht. "Ihre typische Färbung mit dem weißen Kopf erhalten die Jungtiere erst im Alter von vier bis fünf Jahren. Bis dahin kann man sie leicht mit anderen Vogelarten verwechseln", sagt Silke Möller-Combes, Pressesprecherin des Eifelparks.
Auch wenn das 90 Zentimeter große und bereits sechs Kilo schwere Jungtier noch nicht das markante Federkleid seiner älteren Artgenossen trägt, ist es in der Eifel schon jetzt eine Besonderheit:
"Es ist eine absolute Seltenheit, dass die Weißkopfseeadler in Gefangenschaft brüten", sagt Möller-Combes. "Denn für Greifvögel, die bei Flugschauen eingesetzt werden, ist es eher ungewöhnlich, dass sie den Balztrieb behalten." Parkinhaber Alexander Goetzke spricht von einer "kleinen Sensation".
Zum ersten Mal überhaupt stellte sich bei seinem Weißkopfseeadlerpärchen Sam und Hexe, die bereits über zehn Jahre alt sind, Nachwuchs ein. Die junge Vogeldame schlüpfte bereits im März in einem Nest, welches das Vogelpärchen in einer Voliere der Falknerei gebaut hatte. "Wir haben zunächst nur hin und wieder einen Schnabel über dem Nestrand gesehen." Das flaumige Küken verbrachte 85 Tage im Nest. "Die Vogeleltern haben es mit Getreide, Insekten und Küken gefüttert", erklärt Silke Möller-Combes.
Erst vor wenigen Tagen konnten sich Mitarbeiter der Falknerei dem Jungtier zum ersten Mal nähern. "Seitdem wissen wir, dass es ein Weibchen ist", so Möller-Combes. Der Jungvogel wird derzeit bereits vom Falkner trainiert. "Dazu gehören erste vertrauensbildende Maßnahmen wie auf dem Arm sitzen", sagt Möller-Combes. Der junge Weißkopfseeadler soll bereits in vier Wochen das erste Mal in der Greifvogel-Flugschau, die täglich um 13 Uhr im Eifelpark startet, zu sehen sein. Zunächst wird noch ein Name für das Jungtier gesucht: Wer eine Idee hat, kann sie auf der Facebook-Seite des Eifelparks verraten.Extra

 Jens Flehr, Falkner im Eifelpark, hat bei einer Flugschau einen ausgewachsenen Weißkopfseeadler auf dem Arm sitzen. Fotos (2): Eifelpark Gondorf

Jens Flehr, Falkner im Eifelpark, hat bei einer Flugschau einen ausgewachsenen Weißkopfseeadler auf dem Arm sitzen. Fotos (2): Eifelpark Gondorf

Foto: (e_eifel )

Mit einer Flügelspannweite bis zu 2,5 Metern ist der Weißkopfseeadler der größte Greifvogel Nordamerikas. Er ist das Wappentier der USA und auf dem Siegel des Staates abgebildet. In freier Wildbahn lebt das Tier meist an Flüssen, Seen oder dem Meer und ernährt sich überwiegend von Fisch und Wasservögeln. Weißkopfseeadler werden im Durchschnitt etwa 20 Jahre alt. Die Art wurde bis 1950 in weiten Teilen der USA ausgerottet. Illegale Abschüsse, der Einsatz von Pestiziden sowie die Einengung ihres Lebensraums waren der Grund dafür. Gesetze zum Schutz des Tieres und das Verbot des Insektizids DDT zeigten Wirkung: Die Population hat sich wieder erholt. In 23 Bundesstaaten leben jeweils wieder 100 Brutpaare. Quelle: Wikipedia/cmo

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