Nächste Etappe auf dem Weg zum neuen Hahnplatz

Prüm · Es ist die wichtigste Aufgabe, die der Stadtrat in diesem Jahr vor sich hat: Wie soll der Prümer Hahnplatz in Zukunft aussehen? In den nächsten Monaten müssen dazu die wesentlichen Entscheidungen getroffen werden. Anfang nächster Woche lädt die Stadt zu einem Bürgergespräch, um über den Stand der Planungen zu informieren.

Prüm. Der Prümer Hahnplatz erwacht aus der Winterruhe: Seit mehr als drei Monaten läuft die Testphase des Kreisverkehrs - ohne größere Probleme. Aus der Sicht vieler Bürger und der Stadtratsfraktionen hat sich diese Variante bewährt und gilt mittlerweile als Favorit bei der Suche nach einer Lösung für die neue Verkehrsführung in der Innenstadt (der TV berichtete).
Nun rückt wieder die Platzgestaltung auf die politische Agenda. Im Laufe dieses Jahres soll die grundsätzliche Planung dafür stehen - so lautet der Zeitplan.
In einem nächsten Schritt werden die die Bürger gehört und offene Fragen beantwortet. Am Montag, 5. März, lädt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy alle Interessierten zu einem Gespräch in den Ratssaal der Verbandsgemeinde ein. Beginn ist um 19 Uhr. Neben der Bürgermeisterin wird auch Klaus Zimmermann vom Bitburger Büro ISU über den aktuellen Stand der Planungen berichten und für Fragen zur Verfügung stehen.
Über Gespräche informieren


"Wir wollen über das Ergebnis der bisherigen Gespräche und über die nächsten Schritte informieren", sagt Weinandy. Unter anderem geht es um die Frage, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier zu einem Kreisverkehr auf dem Hahnplatz steht. Immer wieder hat Weinandy in der Debatte betont, dass die Stadt nicht alleine über die Platzgestaltung entscheiden könne, sondern auch die ADD einbezogen werden müsse. Denn durch die Teilnahme am neuen Förderprogramm "Aktive Stadtzentren" hat die Stadt eine Förderung von 80 Prozent in Aussicht gestellt bekommen - verbunden mit der Vorgabe, dass durch die neue Gestaltung wirklich die Platzqualität nachhaltig gesteigert wird. Deshalb, so unterstreicht Weinandy, müsse man die eigenen Vorstellungen mit der ADD abstimmen und könne deren Einschätzung nicht einfach ignorieren.
Auch mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein seien Gespräche geführt worden. Darin ging es unter anderem um die Frage, wie groß ein zukünftiger Kreisverkehr sein müsse, um mit dem erwarteten Verkehr fertig zu werden - ein Knackpunkt bei den Planungen. Denn so sehr sich die Stadtratsfraktionen auch für einen Kreisverkehr ausgesprochen haben, so sehr hing diese Frage auch am vorgesehenen Durchmesser. Viel größer als derzeit, so der Tenor, dürfe ein endgültiger Kreisverkehr nicht werden.
Aktuell passieren nach einer Verkehrszählung des Trierer Büros V-Kon rund 10 000 Fahrzeuge den Hahnplatz, bis 2025 sind es nach einer Prognose rund 13 000 Autos.
Der derzeit zu Testzwecken eingerichtete Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 22 Metern und zählt damit zu den sogenannten "Mini-Kreisverkehren". Erhielte der Hahnplatz bei einer Neugestaltung endgültig einen Kreisverkehr, würde dieser vermutlich mindestens 26 Meter groß werden.
Wettbewerb für die Gestaltung


Andere Lösungsansätze wie der im Sommer getestete Einbahnring sind bei vielen Prümer Bürgern und Geschäftsleuten auf großen Widerstand gestoßen. Daher hatte der Stadtrat im August 2011 entschieden, den Testlauf des Einbahnrings vorzeitig abzubrechen.
Die eigentliche Platzgestaltung soll nach dem Willen der Stadt in einem Architektenwettbewerb gefunden werden.Meinung

Es wird Zeit
Böse Zungen behaupten, dass es die Prümer nie schaffen werden, sich auf eine neue Hahnplatzgestaltung zu einigen. In der Tat mutet die Aufgabe gigantisch an, denn gerade zum Hahnplatz hat in Prüm jeder mindestens eine Meinung. Eine Lösung, die am Ende von allen bejubelt wird, ist da schwer vorstellbar. Aber dennoch funktioniert ein solches Großprojekt wie die Neugestaltung des Hahnplatzes nur mit einer möglichst breiten Unterstützung der Bürger. Eine regelmäßige Information ist dafür eine wichtige Voraussetzung, denn es wird Zeit, dass die Neugestaltung endlich vorankommt. c.brunker@volksfreund.de

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