Näher am Patienten

Gerade in ländlichen Gebieten ist ein flächendeckendes Netz mit Haus- und Fachärzten längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Mitglieder des "Ärztenetzes Südeifel" setzen sich dafür ein, es nicht nur zu erhalten, sondern darüber hinaus sogar zu verbessern.

 Es ist das Ziel des Ärztenetzes Südeifel, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten sicherzustellen und zu verbessern. TV-Foto: Jens Klein

Es ist das Ziel des Ärztenetzes Südeifel, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten sicherzustellen und zu verbessern. TV-Foto: Jens Klein

Bitburg. "Wir bilden ein Gegengewicht zur politischen Strömung, die sagt, dass Qualität auf hohem Niveau nur in großen Zentren erreicht werden kann", erklärt Fabian Rumpf.

Der Allgemeinmediziner aus Bettingen ist Vorsitzender des kürzlich gegründeten Ärztenetzes Südeifel und sieht angesichts der momentanen Entwicklungen im Gesundheitssystem dringenden Handlungsbedarf. Während die Gesundheitspolitik laut Rumpf derzeit darauf abzielt, die medizinische Versorgung zu zentralisieren, hat das Ärztenetz Südeifel andere Pläne entwickelt.

Um die Versorgung im ländlichen Raum zu fördern, soll unter anderem für eine bessere Kommunikation der Ärzte vor Ort gesorgt werden.

So wollen die Mitglieder mittelfristig gerne eine elektronische Möglichkeit schaffen, untereinander schneller Patientendaten auszutauschen, die für die Behandlung relevant sind.

"Bisher gab es in unserer Region keinen Verband, der die Besonderheiten der Gegend kennt", sagt Rumpf. Dort setzt der neue Verein an und möchte seine Ziele etappenweise durchzusetzen. Zunächst soll die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern der Region, insbesondere Bitburg und Neuerburg, verbessert werden.

Kooperation von Arzt und Krankenhaus verbessern



Dazu möchten die Ärzte bestimmte Standards einführen, die beispielsweise bei der Einweisung ins Krankenhaus einen schnelleren Austausch der Patientendaten zwischen Hausarzt und Klinik ermöglichen.

Auch die Entlassung soll nach dem Willen des Ärztenetzes in stärkerer Absprache mit den Hausärzten erfolgen, damit in Abhängigkeit von den Lebensumständen des Patienten ein sinnvoller Termin gewählt werden kann.

Denn es mache häufig keinen Sinn, jemanden samstags zu entlassen, wenn keine Angehörigen vor Ort seien und er erst montags beim Hausarzt zur Untersuchung erscheinen könne, erklärt Rumpf.

Derzeit zählt das Ärztenetz Südeifel 35 Mitglieder. Um in der Region langfristig etwas bewirken zu können, braucht es jedoch die Unterstützung weiterer Haus- und Fachärzte. "Unser Ziel ist es, einen Organisationsgrad von 80 Prozent zu erreichen", sagt Rumpf.

Die erste Mitgliederversammlung des Ärztenetzes Südeifel beginnt heute um 18 Uhr im Hotel Eifelbräu in Bitburg.

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