Natur und Vielfalt der Wälder erleben

Alendorf · Aus Anlass des internationalen Tages der biologischen Vielfalt suchte sich der Bundesumweltminister eine Wanderung im deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn - Eifel aus.

 Norbert Röttgen (Mitte) und Beate Jessel genießen einen Schnaps aus Wacholderbeeren. TV-Foto: Josef Schmitz

Norbert Röttgen (Mitte) und Beate Jessel genießen einen Schnaps aus Wacholderbeeren. TV-Foto: Josef Schmitz

Alendorf. Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz und Reaktorsicherheit, informierten sich über die traumhafte Kulturlandschaft in der Gemeinde Blankenheim. "Fühlen sie sich wohl, in der Toskana der Eifel", rief der Professor für Geobotanik Wolfgang Schumacher aus.
Bei der Interview-Anfrage eines privaten Fernsehsenders zum Thema Atomkraft antwortete der Minister: "Heute nichts zu Atom, dem möchte ich entfliehen und Natur, Artenvielfalt und Landschaft genießen".
Vorsitzender Günter Schumacher vom deutsch-belgischen Naturpark dankte dem hohen Besuch aus Berlin, der gerade in das Wacholderschutzgebiet bei Alendorf direkt an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz kam. Er stellte den 1960 gegründeten Naturpark, mit 1700 Quadratkilometern in Nordrhein-Westfalen und 400 Quadratkilometern in Rheinland-Pfalz gelegen, vor und berichtete, dass die Einnahmen dieser Institution bescheiden seien, aber drei hauptamtliche Mitarbeiter einen immensen Beitrag für Natur und Landschaft leisten.
Jessel möchte den Menschen die Natur zu Fuß näherbringen, damit sie dies an einem bundesweiten Wandertag erfahren, der erstmals im vergangenen Jahr stattfand. Der Wandertross, etwa 100 Personen, zog vorbei, während Schumacher die Zweihäusigkeit des Wacholders erklärte und Orchideen vorstellte. Beim näheren Hinsehen entdeckte ein Teilnehmer die seltene Fliegenragwurz. Wie Fliegen kleben die Blüten am Stengel und sie haben einen Lockstoff der verschiedene Insekten anzieht.
An der zwölften Station, dem gewaltigen Sandstein-Gipfelkreuz, bliesen die Alphornbläser aus Blankenheimerdorf in ihre Instrumente. Der Bundesumweltminister war von dem bundesweit drittgrößten Wacholderschutzgebiet angetan und sagte: "Als wir vor einem Jahr den Wandertag inszenierten, war diese Entscheidung richtig und wir liegen in einem guten Trend. Wir haben ein neues Bewusstsein rund um die Themen Heimat, Reichtum der Heimat und Gefährdung der Natur geschaffen. Wir können alles erwandern, aber nicht fühlen und die Natur nicht beherrschen, so wie eben die Regenschauer, aber es wird ein Miteinander der Menschen gefordert." Die Gruppe genoss den Eifelblick bis zum Nürburgring und Holzschnitzer Paul Vogelsberger und sein Team kredenzten den "Lamperstaler", einen Wacholderbeerschnaps. Anschließend zeigte der Schäfer Werner Kuling dem Minister seine Herde mit tausend Bentheimer Landschafen. jtz

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