Naturpark arbeitet am Wanderparadies

Der Naturpark Südeifel investiert 2010 weiter in sein Wanderwegenetz: Ende des Jahres sollen alle grenzüberschreitenden Wanderbrücken erneuert sein, und der Ausbau der ersten "Eifel-Touren" soll beginnen.

Bitburg. Auf sich windenden Pfaden Wälder durchstreifen, bizarre Felsen bestaunen, seltene Pflanzen sehen, steile Pfade erklimmen und den Ausblick auf nahezu unberührte Flusstäler genießen. Die Deutschen lieben es. Das ist nun auch amtlich. Denn eine im Auftrag des Deutschen Wanderverbands und des Bundeswirtschaftsministeriums frisch veröffentlichte Studie belegt, dass fast 40 Millionen Deutsche gerne wandern. Sie unternehmen insgesamt 370 Millionen Tagesausflüge und geben für ihr Hobby jährlich 7,5 Milliarden Euro aus. 144 000 Arbeitsplätze hängen bundesweit vom Wandertourismus ab.

"Und wir greifen genau in diesen Markt", sagt Daniela Torgau, Geschäftsführerin des Naturparks Südeifel. Bei der Sitzung des gleichnamigen Zweckverbands hat sie vorgestellt, welche Projekte der Naturpark 2010 vorantreiben will. Im Zentrum stehen zwei, die Wanderer-Herzen höherschlagen lassen dürften: die sogenannten "Eifeltouren" und die "Extratouren".

Eifeltouren: Bei den geplanten Eifeltouren handelt es sich um 18 mit dem deutschen Wandersiegel ausgezeichnete Rundwege zwischen elf und 25 Kilometern Länge, die Gäste durch die Südeifel führen. Verteilt über den Eifelkreis Bitburg-Prüm sollen die meisten von ihnen unmittelbar an den geplanten Streckenwanderweg "Ardennensteig" anknüpfen. 2009 sei ein Jahr der Abstimmungsprozesse gewesen. "Wir haben von allen positive Stellungnahmen bekommen", sagt Torgau - eine wichtige Voraussetzung, um Fördermittel zu erhalten. 2010 geht die Planung weiter. Insbesondere muss geklärt werden, wie man sich mit den rund 600 Privateigentümern einigt, über deren Grundstücke die Wanderwege führen sollen. Ziel des Naturparks ist es, Ende des Jahres damit beginnen zu können, die ersten Wege auszubauen. Rund 125 000 Euro sollen noch dieses Jahr in die Wanderweg-Infrastruktur investiert werden und 20 000 Euro ins Marketing.

Extratouren: Vom "Ardennensteig" aus sollen Wanderer über sieben Wanderbrücken auf elf länderübergreifenden Touren eine unmittelbare Anbindung an das luxemburgische Wandernetz haben. Diese "Extra-Touren" sind zwischen zehn und 30 Kilometern lang. Sechs davon existieren bereits als Themenwanderwege, darunter die vier "Nat'Our-Routen" im Ourtal. Die übrigen sind noch in Planung. Einen Namen hat das Kind allerdings schon: Die Grenzregion soll unter dem Label "Natur-Wander-Park delux" beworben werden.

Ein wichtiger Teil dieses internationalen Projekts ist die Sanierung oder Erneuerung von sechs grenzüberschreitenden Wanderbrücken. Deswegen wird es 2010 auch richtig viel Geld kosten: 836 000 Euro sind veranschlagt. Die Arbeiten sollen noch dieses Jahr komplett abgeschlossen werden, so dass Wanderer unbehindert die Grenze nach Luxemburg überqueren können. Dabei werden sie, so der Wunsch des Landrats Joachim Streit, den Schutz eines Brückenheiligen (Hl. Nepomuk) genießen. Denn die Kreissparkassenstiftung soll Künstler damit beauftragen, Statuen anzufertigen.

Weitere Projekte: Neben den großen Wanderwege-Vorhaben plant der Naturpark 2010, den Fischen der Region etwas Gutes zu tun: Sowohl im Enztal als auch an der Our werden Wehre so umgebaut, dass sie für Fische wieder passierbar sind. Auch soll es im September wieder eine Wanderwoche mit fünf geführten Themenwanderungen geben. Extra Neuwahlen: Der Zweckverband des Naturparks Südeifel hat einen neuen Vorstand. Als Nachfolger von Roger Graef ist nun Landrat Joachim Streit Verbandsvorsteher. Zu seinem Stellvertreter wurde Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg gewählt. Schneider tritt die Nachfolge von Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, an.

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