Freizeit Schlafen unterm Sternenhimmel - Naturpark Nordeifel dehnt Eifeltrekking aus

Prüm/Wascheid · Der Naturpark Nordeifel weitet das Eifeltrekking aus. Ab sofort können Wanderer auch in der Schneifel einen Lagerplatz buchen, auf dem sie offiziell ein Zelt zur Übernachtung aufschlagen dürfen.

 Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz Abgetaucht mitten in der Natur gezeltet werden. Foto: Frank Auffenberg

Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz Abgetaucht mitten in der Natur gezeltet werden. Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg

Raus aus der Hektik des Alltags, rein in die beschauliche Natur – besonders unter jungen Städtern reißt der Trend zum Wandern nicht ab. „Gerade junge Leute haben diesen Sport für sich entdeckt, doch unter ihnen ist besonders das sogenannte Trekking beliebt – also wandern mit Zelt und Rucksack und Übernachtung unterm Sternenzelt. „In Deutschland ist das aber fast nirgends möglich. Wildcampen ist einfach beinah überall verboten – hier bringt unser Eifel-Trekking aber die Lösung“, sagt Anne Derks, Geschäftsführerin des Naturparks Nordeifel in Prüm (der TV berichtete). Seit 2016 kann an vier Plätzen im Kreis Euskirchen bereits unter freiem Himmel übernachtet werden - jetzt hat der Naturpark Nordeifel zwei weitere Plätze in der Schneifel eingerichtet.

 „Unsere Trekkingplätze werden in Nordrhein-Westfalen so gut angenommen, dass wir die Sache auch unbedingt hier anbieten wollten“, sagt Anne Derks. Die neuen Plätze liegen gut verborgen in der Nähe des Schneifelpfads. „Der Naturlagerplatz ‚Birkenrausch’ ist von Kronenburg aus nach etwa elf Kilometern zu erreichen, der zweite Platz mit dem Namen ‚Abgetaucht’ liegt dann elf Kilometer weiter auf einer Anhöhe nahe Wascheid.“

Über Kronenburg können Trekker damit vom Nationalpark Eifel aus bis in die Verbandsgemeinde Prüm wandern und jeweils an sechs Stellen mitten im Wald nächtigen. „Prüm wiederum ist dann erneut über knapp zehn Kilometer zu erreichen. Dort gibt es dann aber keinen Naturlagerplatz, weil wir hier ja unseren Waldcamping-Platz haben“, sagt der stellvertretende Naturpark-Vorsitzende und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, Aloysius Söhngen. Ausschweifenden Luxus dürfe der Wanderer natürlich nicht erwarten, sagt Anne Derks. „Jeder Naturlagerplatz besteht aus einer Holzplattform, auf der zwei Zelte Platz finden. An der Plattform ist noch eine Tischgruppe montiert, und in der Nähe steht eine Komposttoilette.“

Leicht sei es nicht gewesen, die optimalen Standorte zu finden, sagt Peter Wind, Leiter des Forstamts Prüm. „Die Plätze sollen ja zum einen gut erreichbar, aber gleichzeitig auch einsam sein. Sie sollen nicht sofort sichtbar sein“, sagt er. Habe man einen Ort gefunden, auf den dies alles zutreffe, komme aber die entscheidendste Frage: „Wem gehört die Fläche? Wir vergessen gerne, dass jedes Waldstück auch einen Besitzer hat – 60 Prozent der Flächen in unserem Bereich sind in privater Hand.“ Mit den nun eingerichteten Lagerplätzen habe man aber alle Kriterien erfüllen können. Dass man aber dem Naturpark bei der Umsetzung des Konzepts unter die Arme greife, sei selbstverständlich. „Wir bewirtschaften die Wälder ja nicht nur für das Holz, sondern haben auch den Auftrag, Erholungsraum zu bieten und da gehört das Eifel-Trekking definitiv dazu“, sagt Wind.

„In Nordrhein-Westfalen durften wir uns voriges Jahr über eine 90-prozentige Auslastung der Plätze freuen. Die Ausweitung auf Rheinland-Pfalz ist also nur sinnvoll“, sagt Patrick Schmidder, stellvertretender Geschäftsführer der Nordeifel-Tourismus GmbH – sie übernimmt für den Naturpark die Vermarktung des Eifeltrekkings. Aktuell seien übrigens bereits 50 Prozent aller Termine gebucht. Reserviert werde jeweils über eine eigene Internetseite.  „Als wir das System am Karnevalsfreitag für die aktuelle Saison freischalteten, brach erst mal der Server zusammen. Die Leute saßen quasi vor ihren Rechnern und warteten drauf, dass endlich Mitternacht ist“, sagt Schmidder. „Mit zehn Euro pro Zelt ist das Ganze ja nicht teuer. Einige Gäste, die unter sich bleiben möchten, buchen gleich die ganze Plattform“, sagt Anne Derks. Sie ist sicher, dass auch auf der Schneifel das Eifel-Trekking gut angenommen wird. „Inwiefern wir die Sache erweitern und weitere Plätze einrichten, muss überlegt werden“, sagt sie.

Prüms Stadtbürgermeisterin und noch amtierende Vorsitzende des Eifelvereins, Mathilde Weinandy, begrüßt die Initiative. „Ich sprach mit meinen Söhnen darüber und sie waren gleich begeistert. Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich die Idee genial finde und das Eifel-Trekking eine perfekte Ergänzung der bisherigen Angebote ist.“

 Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz Abgetaucht mitten in der Natur gezeltet werden. Foto: Frank Auffenberg

Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz Abgetaucht mitten in der Natur gezeltet werden. Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg
 Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz „Abgetaucht“ mitten in der Natur gezeltet werden.

Hoch über Wascheid kann ab sofort auf dem Naturlagerplatz „Abgetaucht“ mitten in der Natur gezeltet werden.

Foto: Frank Auffenberg

Buchungen und weitere Infos im Internet unter www.trekking-eifel.de

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