Naturschutz Ein gemeinsames Leitbild

Prüm/Botrange/Nettersheim · Seit 1971 gibt es den deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel. Die ohnehin enge grenzüberschreitende Arbeit soll in Zukunft noch intensiver werden.

 Dominik Arens (links), Anne Derks, Dominik Hosters und François Charlier wollen die ohnehin schon enge Zusammenarbeit in allen Teilgebieten des Naturparks noch weiter intensivieren.

Dominik Arens (links), Anne Derks, Dominik Hosters und François Charlier wollen die ohnehin schon enge Zusammenarbeit in allen Teilgebieten des Naturparks noch weiter intensivieren.

Foto: Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn –Eifel / Monika Jakobs

Mit einem Staatsvertrag haben 1971 der Naturpark Nordeifel und der belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel ihre länderübergreifende Zusammenarbeit besiegelt und damit den Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel ins Leben gerufen. Vieles wurde seitdem gemeinsam gestemmt und auch erreicht, allerdings nicht so intensiv, wie es sich die drei Geschäftsstellen manchmal gewünscht hätten. Um die Zusammenarbeit neu aufzustellen, Vorhandenes zu stärken und auch neue Projekte anzustoßen wurde nun ein gemeinsames Leitbild entwickelt, das die grenzüberschreitende Naturschutz- und Tourismusförderung auf eine neue Stufe stellen soll.

Obwohl viel erreicht wurde, seien die Staatsgrenzen in vielen Bereichen noch spürbar, sagt Dominik Hosters, Geschäftsführer der nordrhein-westfälischen Geschäftsstelle. „Dem Gast fehlen zum Beispiel manchmal wertvolle Informationen zu touristischen Angeboten jenseits der Grenze, obwohl diese quasi vor der Haustür liegen“, sagt er. Anne Derks, Geschäftsführerin des rheinland-pfälzischen Naturparkgebiets ergänzt: „Auch eine bessere Vernetzung sowie Bewerbung der unterschiedlichen Bildungseinrichtungen innerhalb des Deutsch-Belgischen Naturparks wäre wünschenswert.

Unterstützt von EU-Fördermitteln aus dem Interreg-Topf der Euregio Maas-Rhein und mit Unterstützung der Bundesländer NRW und RLP seien jetzt Akteure aus allen vom Naturpark betroffenen Bereichen zusammengebracht worden, um gemeinsam die Leitlinien konkreter zusammenzufassen.

Besonders die Kommunikation zwischen den Geschäftsstellen wurde dabei ins Auge gefasst. „Eine der größten Herausforderungen ist die Überwindung der Sprachbarrieren“, sagt François Charlier, Direktor der wallonischen Geschäftsstelle. Wo möglich habe man so während der fünf Workshops auch professionelle Übersetzer eingesetzt. „Diese Simultanübersetzung war für viele Akteure etwas Besonderes und somit haben wir Personen zusammengebracht, die sich zwar mit dem gleichen Thema beschäftigen, zwischen denen aber aufgrund unterschiedlicher Sprachen ansonsten bisher kein Austausch stattgefunden hat“, sagt Charlier.

Die Resonanz war gut. 78 Interessierte brachten sich in die Arbeit ein und formulierten ihre Ziele, Sorgen, Bedenken und Verbesserungsvorschläge, die schließlich in einem von der Agentur „neuland+“ verfassten Leitbild gesammelt wurden. In Höfen wurde es nun vorgestellt.

Definierte Ziele sind hier beispielsweise die Entwicklung grenzüberschreitender Naturerlebnisangebote, die Berücksichtigung der Barrierefreiheit, der Ausbau der Mehrsprachigkeit, die Schaffung ökologischer Korridore für Flora und Fauna als auch die Etablierung von Begegnungsräumen für deutsche sowie belgische Akteure.

In den kommenden Wochen sollen konkrete grenzüberschreitende Projekte entwickelt werden. „Diese Projekte sollen abschließend in einem Deutsch-Belgischen Naturparkplan verankert und veröffentlicht werden“, sagt Derks. Hosters ergänzt: „Wir hoffen dabei auf weitere Unterstützung seitens Interreg, eines EU-Förderprogramms für grenzüberschreitende Projekte“. „Auf jeden Fall freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit und erwarten, dass wir dadurch die Schönheit der Landschaft und die Möglichkeiten des Naturerlebens in der Grenzregion stärken können“, sagt Charlier.

Weitere Informationen im Internet unter www. naturpark-eifel.de

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