Naturpark wird zerstört

WindkraftZum Bericht "Neue Wege auf alten Pfaden" (TV vom 15. April) schreibt dieser Leser: Zu Recht herrscht Freude über die neuen Rundwanderwege im Naturpark Südeifel. Die Natur soll dadurch erlebbar gemacht werden, erklärt Landrat Streit in dem Artikel.


Die Investition scheint gut angelegt. Allerdings drohen dem Naturpark Südeifel ernste Gefahren, die dieser Idee zuwiderlaufen. Auf gleich 13 Sonderbauflächen im Naturpark wollen Bürgermeister Petry und der Rat der Verbandsgemeinde Südeifel Windkraftanlagen aufstellen lassen. Die Zielabweichungsverfahren sind bereits beantragt.
Der Naturpark Südeifel droht von zahllosen Großanlagen beherrscht zu werden. Was ist in den Rat der VG Südeifel gefahren, dass er den anerkannten Naturpark, den ältesten im Land, derart zerstören will?
Wie soll der Naturpark seine Aufgaben und Funktionen erfüllen, wenn für die Windkraft breite Schneisen geschlagen werden und die mehr als 200 Meter hohen Stahlriesen in den Himmel ragen? Hierbei stehen rein materielle Interessen im Vordergrund.
Deshalb hat man sich auf die Seite der Windkraftbetreiber geschlagen. Die vielen Einwände und Proteste der Bevölkerung sind offenbar nur noch lästig - und wurden zurückgewiesen. Das Mammutprojekt soll wohl durchgesetzt werden.
Als stellvertretender Vorsteher des Zweckverbands Naturpark Südeifel sollte es aber für Bürgermeister Petry eigentlich Pflicht und Aufgabe sein, das Areal zu schützen und vor solchen gravierenden Eingriffen zu bewahren. Doch wie sagte der Bürgermeister? "Wir haben die klare Vorstellung, dass die Windkraft weder dem Naturpark noch für den Tourismus schädlich ist."
Der für die Region enorm wichtige Naturpark Südeifel - und mit ihm der Deutsch-Luxemburgische Naturpark - wird in seiner Existenz bedroht.
Und zwar aus reiner Profitgier - und das ausgerechnet auf Beschluss der Verbandsgemeinde, die den gleichen Namen wie der Naturpark trägt.

Bodo Ernzen,
Neuerburg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort