Bitburg. Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees und in der ganzen Welt bekannt für seine schönen Frauen. "Mich faszinieren die Naturvölker, die schönen Menschen in einem exotischen Ambiente und deren Rituale", erklärt Manfred Broich, der eine kleine Auswahl aus mehreren Tausend Fotos in der Kreissparkasse Bitburg-Prüm zeigt. Mit einem Fahrer, einem Koch und zwei Leibwächtern bereiste der pensionierte Lehrer vier Wochen lang das Land. "Es gibt immer wieder Überfälle, besonders in den Grenzregionen von Somalia und Eritrea", erzählt Broich bei der Ausstellungseröffnung.
Bei der Ausstellungseröffnung lässt der Fotograf die Zuhörer an seinem Wissen über das Land teilhaben: Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, Kinderarbeit ist weit verbreitet. Aber in der über 2000 Meter hoch gelegenen Hauptstadt Addis Abeba existiert auch eine andere Welt: Luxushotels, Nachtleben und Einkaufszentren. In Äthiopien leben rund 80 unterschiedliche Völker mit 200 Dialekten.
Das Land hat drei Klimazonen von tropisch heiß bis kühl mit sehr fruchtbaren Gegenden bis zu extrem trockenen Wüsten. In 44 Fotografien zeigt der 75-Jährige ebenso farbenprächtige wie giftige Schwefelseen, Kamelkarawanen, die Salz abtransportieren bei 60 Grad Hitze, Viehhirten mit Kalaschnikows und Initiationsriten wie den Bullensprung der Hama. "Diese Ausstellung ist für uns sehr informativ, da wir mit einer Männergruppe nächstes Jahr nach Äthiopien reisen wollen", sagt Gunther Bürgener aus Kelberg.
Broich, der auf Schloss Niederweis aufwuchs, machte seine ersten Fotoerfahrungen mit einer Agfa Box im Kölner Zoo. Als Geografie- und Biologielehrer gab er auch Fotokurse. Auf seinen vielen Reisen porträtierte der passionierte Fotograf die Menschen und ihre Traditionen, die er in Büchern, Reisekatalogen und Ausstellungen veröffentlichte. Die Ausstellung "Menschen am Horn von Afrika" ist bis zum 10. Juli zu sehen. beba