Nein zum Boykott, ja zu höheren Preisen

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat am gestrigen Donnerstag die Milch-Union Hocheifel (Muh) besucht. Dabei äußerte er sich auch zu den anhaltenden Diskussionen um den Milchpreis.

 Blick in die Produktion: Muh-Chef Rainer Sievers (links) und Minister Hendrik Hering. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Blick in die Produktion: Muh-Chef Rainer Sievers (links) und Minister Hendrik Hering. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Pronsfeld. (fpl) Milchpreis nur leicht gestiegen, nächster Lieferstopp angedroht (der TV berichtete): Genug drängende Themen also für Wirtschafts minister Hendrik Hering bei seinem Abstecher in die Eifel und zur Milch-Union.

Dabei sei das Treffen zunächst eigentlich nur als Informationsbesuch gedacht gewesen, versichert Muh-Geschäftsführer Rainer Sievers. Zudem habe man den Besuch bereits im März angesetzt, lange vor dem Lieferstopp der Bauern im Mai und im Juni. Der eigentliche Zweck: dass sich Hendrik Hering endlich einmal Deutschlands zweitgrößten Molkerei-Standort anschaue.

Dass dabei jedoch die Forderungen der Bauern und der anstehende Milchgipfel kommenden Dienstag bei Bundes-Landwirtschaftsminister Horst Seehofer eine Rolle spielen, lässt sich nicht vermeiden. Sievers: "Und bei der Gelegenheit soll er uns dann sagen, was nächste Woche passiert."

Das tut der Minister dann doch nicht. Aber er gibt eine Richtung vor: "Ganz klar: Wie müssen Verhandlungen und Gespräche suchen, alles andere ist nicht zielführend." Zwar verstehe er die Forderung nach einem höheren Liter-Preis. "Aber ich kann von den Molkereien nur verlangen, was auf dem Markt auch erzielbar ist."

Immerhin zeichne sich die Muh dadurch aus, dass sie bundesweit -mit derzeit 34 Cent - einen Spitzenpreis zahle. Weiteren, vom Bundesverband der deutschen Milchviehhalter angedrohten Lieferstopps, erteilt der Minister deshalb eine Absage: Das gefährde nur Existenzen und schwäche die Molkereien.

Gefordert sei aber auch der Einzelhandel: Dieser habe sich bereits "in die richtige Richtung bewegt. Das muss weitergehen." Zugleich müsse Europa "ganz klar weg von Regulierung und Quoten. Ein Milchmarkt mit 27 Mitgliedstaaten ist nicht zu regulieren."

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