Netto-Ansiedlung in Speicher wird konkret

Speicher · Die Errichtung eines Netto-Marktes in Speicher rückt in greifbare Nähe. Nachdem der Stadtrat beschlossen hatte, den innerstädtischen, zentralen Versorgungsbereich auszuweiten und die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm die Bauvoranfrage positiv beschieden hat, haben die Eigentümer nun grundsätzlich einen Rechtsanspruch auf Bebauung.

 Das ehemalige Aldi-Gelände in Speicher: Hier könnte 2016 eine Netto-Filiale entstehen. TV-Foto: Wilma Werle

Das ehemalige Aldi-Gelände in Speicher: Hier könnte 2016 eine Netto-Filiale entstehen. TV-Foto: Wilma Werle

Speicher. Schon seit Jahren steht der ehemalige Aldi in der Speicherer Kapellenstraße am Ortsausgang Richtung Herforst leer. Sowohl das Gebäude als auch das Grundstück mit seinen 60 Parkplätzen wirken verwahrlost. Wenn alles nach Plan läuft, wird sich das demnächst ändern. Die Netto Marken-Discount AG mit Sitz in Maxhütte-Haidhof, nördlich von Regensburg, steht in Verhandlungen mit der Lenz & Saas Immobilienanlagen GmbH aus Koblenz, die Miteigentümer und Verwalter des Grundstücks ist. Mitgesellschafter Bernd Saas bestätigt gegenüber dem TV sehr konkrete Gespräche mit Netto, erklärt aber auch, dass es noch andere Interessenten gebe.
Für die Stadt Speicher und die Verbandsgemeinde (VG) wäre die Errichtung eines Netto-Marktes die ideale Lösung. Nur so ließe sich ein weiterer Kaufkraftabfluss von Speicher abwenden, hieß es in der jüngsten Stadtratssitzung. VG-Bürgermeister Manfred Rodens sagt klar: "Wir wären froh, wenn es Netto würde." Damit dem nichts im Weg steht, hat die Verwaltung ihre Hausaufgaben bereits gemacht.
Stärkung des Grundzentrums


Zunächst wurden die Städtebauplaner vom Bitburger Unternehmen Isu mit einer Verträglichkeitsstudie beauftragt. Diese bestätigt: Mit einer Verkaufsfläche von maximal 799 Quadratmetern ist das Projekt verträglich, hat keine schädlichen Auswirkungen auf das Stadtzentrum und die Umgebung und kann gleichzeitig Speicher als Grundzentrum stärken.
Parallel dazu hat der Stadtrat den zentralen Versorgungsbereich der Stadt ausgeweitet. Denn: Das alte Aldi-Grundstück liegt im bisherigen Gewerbegebiet. Dort sind innenstadtrelevante Sortimente - dazu zählen Lebensmittel - aber nur ausnahmsweise zulässig. Und auch das 2013 entwickelte Einzelhandelskonzept der Stadt Speicher hatte diesen Standort noch nicht eingeschlossen. Das wurde jetzt geändert.
Soweit die vorbereitenden Planungen. Aufgrund der positiven Verträglichkeitsstudie hat die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm dann die Bauvoranfrage der Bauherrengemeinschaft genehmigt. Damit besteht ein grundsätzlicher Rechtsanspruch auf Bebauung. Wenn nun auch noch die Vertragsverhandlungen zwischen den Eigentümern und Netto zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, könnte Netto eigenen Angaben zufolge im Jahr 2016 in Speicher eine Filiale eröffnen. Für Speicher würde dies auch zwölf neue Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit bedeuten, dazu einen Ausbildungsplatz. wiw

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