Neu gebaut - schon zu klein

Wittlich · Auf dem ehemaligen Missionsgelände St. Paul entsteht ein Ort für sich. Die nagelneue Seniorenresidenz ist bereits zu klein geworden. Brauhaus und Klosterladen sollen noch in diesem Jahr öffnen. Ein Luxushotel soll folgen. Mehrgenerationendorf und Gesundheitszentrum sind in der Planung.

Wittlich. Weit reicht der Blick vom Turm des ehemaligen Missionshauses St. Paul zwischen Wittlich und Wengerohr: bis zum Haardtkopf bei Gornhausen und zu den ersten Eifelbergen. Von oben ist zu sehen, welche Dimensionen (mehr als 25 Fußballfelder) das Gelände hat, das die Immobiliengesellschaft St. Paul bebauen will. Herzstück ist bisher die Seniorenresidenz, die im Oktober 2011 eröffnet wurde. Sie ist bereits an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Möglichst noch in diesem Jahr soll mit den Arbeiten für einen Anbau begonnen werden. Im Herbst 2013 könnte er bezogen werden. Zu den bisher 88 Pflegeplätzen kommen 39 Einzelzimmer hinzu. Auf die bisher investierten 8,5 Millionen Euro werden etwa 2,5 Millionen Euro draufgesattelt. Ein Neubau war sowieso geplant. Die Heimbetreiber gingen aber davon aus, dass er erst 2014 nötig werde. "Es gibt eine große Nachfrage", berichten Seniorenresidenz-Geschäftsführer Eric Schmitt und Hans-Jürgen Lichter, der Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft St. Paul.
40 weitere Arbeitsplätze


Bisher gibt es dort 60 Arbeitsplätze, nach Fertigstellung werden es etwa 100 sein. Genügend Arbeitskräfte zu finden, scheint kein Problem zu sein. "Es hat in den ersten Monaten mehr als 1000 Bewerbungen gegeben", berichtet Eric Schmitt.
Betrieb herrscht nicht nur in der Seniorenresidenz, sondern auch in der Außenstelle des Hauses Bergfried, in dem Kinder und Mütter mit Kindern betreut werden, und im Pfadfinderheim. In Betrieb ist auch das Blockheizkraftwerk. Noch in diesem Jahr soll die Brauhaus-Gastronomie (mit Klosterladen) öffnen. Weiterer großer Baustein ist das Luxushotel, das im ehemaligen Missionshaus entsteht. Die Gesamtinvestitionen in diesem Bereich des Geländes, zu dem noch eine Tierarztpraxis und ein kleiner See gehören, belaufen sich nach Auskunft von Lichter und Schmitt auf etwa 22 Millionen Euro. Bisher ist nur ein kleiner Geländeteil bebaut. In der Planung sind noch ein Mehrgenerationendorf (240 Wohneinheiten plus mehrere Baugrundstücke) sowie ein Gesundheitspark mit einer Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin und einem Hotel (mit Therapiezentrum) für Behinderte.
Für die Vermarktung des Geländes gibt es vier Gesellschaften:
1.) die Immobiliengesellschaft St. Paul GmbH & Co. KG. Daran hält die Kloster Machern AG 25 Prozent, hat aber keinen Einfluss auf die Geschäftsführung;
2.) die Energie St. Paul GmbH & Co. KG.;
3.) weiterhin gibt es bei ebenfalls 25-prozentiger Beteiligung der Machern AG die Grundstücksentwicklungsgesellschaft St. Paul GmbH & Co. KG;
4.) sowie die GVV St. Paul GmbH & Co. KG (ohne Anteil der Machern AG).
Von Bedeutung ist dies, weil Hans-Jürgen Lichter bis zur Kündigung als Geschäftsführer der Günther-und-Käthi-Reh-Stiftung (der TV berichtete) auch für die Hofgut Stift Kloster Machern AG verantwortlich war, die nun nur noch Minderheitsanteile besitzt. cb

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