Justiz „Historischer Moment“: Eine Frau an der Spitze

Bitburg · Claudia Stadler übernimmt als erste Frau seit 140 Jahren die Leitung des Bitburger Amtsgerichts von Helmut Mencher.

 Ein eingespieltes Team: Die neue Amtsgerichtsdirektorin Claudia Stadler und ihr Vorgänger Helmut Mencher (rechts) werden vom rheinland-pfälzischen Justizminister Herbert Mertin begrüßt beziehungsweise verabschiedet.

Ein eingespieltes Team: Die neue Amtsgerichtsdirektorin Claudia Stadler und ihr Vorgänger Helmut Mencher (rechts) werden vom rheinland-pfälzischen Justizminister Herbert Mertin begrüßt beziehungsweise verabschiedet.

Foto: TV/Andrea Weber

„Ich möchte ja nicht von beruflichem Stalking sprechen“, scherzt der Präsident des Trierer Landgerichts, Manfred Grüter, bei der offiziellen Amtseinführung der neuen Direktorin des Bitburger Amtsgerichts, Claudia Stadler – faktisch leitet sie es bereits seit Juli 2017 (der TV berichtete). Es hat bereits Tradition, dass Stadler Helmut Mencher ablöst, der bei der Feierstunde verabschiedet wird. 2008 beerbte sie ihn als Direktorin des Amtsgerichts Hermeskeil. „Sie sind also schon ein eingespieltes Team bei einer solchen Feierlichkeit“, sagt der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin.

Er lobt Mencher als „vorbildliche Richterpersönlichkeit mit eindrucksvoller Karriere“. Mit seiner Erfahrung in der Mediation habe er familienrechtliche Verfahren häufig zu einvernehmlichen Lösungen geführt. Zudem habe er das Amtsgericht mit seiner unermüdlichen aufgeschlossenen Art fit für die Zukunft gemacht. „Nehmen Sie keine Rücksicht auf die Finanzministerin. Genießen Sie möglichst lange Ihre Pension!“, gibt ihm der Minister mit auf den Weg.

Dass mit Stadler die erste Frau an der Spitze ins Bitburger Amtsgericht einzieht, bezeichnet Mertin als historischen Moment. A propos einziehen. Der Umzug in ein neues Gebäude ist ein Projekt, das sie von ihrem Vorgänger übernimmt. Möglichst bald soll das Gericht in der Brodenheckstraße zu finden sein. Stadler will an Menchers „gute Arbeit“ anknüpfen. „Du suchst dir deine Gerichte so gut aus, man kann dir bedenkenlos folgen“, sagt sie. Ihr Ziel sind gute Arbeitsbedingungen – räumliche, digitale und personelle, denn das wichtigste sei der Mensch. Sie lobt – wie schon ihr Vorgänger – die tolle Gemeinschaft und das „Ärmelhochkrempeln“ ihrer Mitarbeiter – „ich will Ihnen sagen, der Einsatz lohnt sich“ – und schließt mit einem Appell Mahatma Gandhis: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

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