Neue Gedenkstätte in Gondenbrett

Gondenbrett · Einweihungsfeier für ein Mahnmal: In Gondenbrett ist eine Gedenkstätte eingeweiht worden, die an ein grausames Ereignis erinnert. Mehr als 100 Menschen aus dem Mehlental waren dort im 16. Jahrhundert ermordet worden.

 Sebastian Langner, Hanns-Georg Salm und Andreas Backes. Foto: privat

Sebastian Langner, Hanns-Georg Salm und Andreas Backes. Foto: privat

Gondenbrett. Am Ort der nun eingeweihten Gedenkstätte, am Weg zum Gondenbretter Friedhof, befand sich früher das Beinhaus des Dorfs, das vor mehr als 500 Jahren errichtet worden war.
Im Jahr 1572, während die Niederlande den Befreiungskampf gegen die spanische Krone führten - im sogenannten achtzigjährigen Krieg -, wurde dieses Beinhaus dann zur Todesfalle: Mehr als 100 Bewohner des Mehlentals, die sich dort versteckt hielten, wurden von marodierenden Söldnern entdeckt und ermordet.
Das Beinhaus verfiel und verschwand, eine kleine Kirche an dieser Stelle ließ man im 19. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abreißen. Vor fünf Jahren wurden die Grundmauern und die Rückwand des Beinhauses bei Grabungen wiedergefunden.
Um das grausame Ereignis aus dem 16. Jahrhundert nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat man in Gondenbrett jahrelang unter Federführung von Hanns-Georg Salm, der auch weitgehend die Kosten übernahm, an der Gedenkstätte gearbeitet und sie restauriert (der TV berichtete).
Nun sind die Arbeiten abgeschlossen, mit Unterstützung vom Geschichtsverein Prümer Land ist das erneuerte Mahnmal eingeweiht worden. Dabei präsentierten die Organisatoren erstmals ein an der Gedenkstätte angebrachtes Werk des Wittlicher Künstlers Sebastian Langner, das von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur mit 3000 Euro gefördert wurde. Mehr als 100 Besucher und Einwohner der Dörfer im Mehlental nahmen an der feierlichen Einweihung der Gedenkstätte teil. Gestaltet wurde die Feier vom ehemaligen Pfarrer Bernhard Kramer, von Initiator Hanns-Georg Salm, dem Gondenbretter Ortsbürgermeister Klaus Nägel, dem 2. Vorsitzenden des Geschichtsvereins Prümer Land, Andreas Backes, und den Schnee-Eifel-Musikanten. Die Gedenkstätte ist für alle frei zugänglich und kann jederzeit besucht werden. Eine Informationstafel erläutert ihren geschichtlichen Hintergrund.fpl

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