Neue Hürde für Verkehr

SCHANKWEILER. Nach der umstrittenen Sanierung der Enzbrücke in Schankweiler (der TV berichtete) ist der Ort für den Durchgangsverkehr erneut gesperrt. Grund dafür ist der Ausbau der L 2, von dem die Gemeinde hofft, dass er weniger problematisch ablaufen wird, als die vorherige Baumaßnahme.

Die ersten Steine des Anstoßes wackeln bereits. Der Fugenmörtel, der sie für kurze Zeit mit ihren benachbarten Steinen verbunden hat, hängt lose daneben, und die darüber abschließende Sandsteinplatte wirkt wie lieblos abgelegt. Dass an der Brücke von Schankweiler nicht die rohen Kräfte der Natur, sondern eher die eines LKW-Aufliegers gewirkt haben, erkennt man an dem schwarzen Abriebstreifen am Mauerwerk. Brücke bald für Busse passierbar

Das ist ärgerlich, weil die Brücke erst vor wenigen Monaten komplett saniert wurde, jedoch nicht verwunderlich: Der Enzübergang ist zwar schön, aber auch eng. Busfahrer haben das erkannt, Ortsbürgermeister Alois Pelletier hat es beanstandet, der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) als Planer und Auftraggeber hat es zwischenzeitlich eingeräumt, und die aus Andernach stammende Baufirma, die für das Kalksandstein-Nadelöhr verantwortlich ist, hat sich bereit erklärt, das Problem zu beheben. Durch eine Herabsetzung des Bordsteins und den Ankauf einiger Quadratmeter Privatgrundstück im engen Kurvenbereich vor der Brücke soll schon bald der mögliche Einfahrtswinkel so verändert werden, dass auch Busse und Sattelschlepper die Enz an dieser Stelle überqueren können. Momentan können sie das noch nicht, zumindest nicht gut - und selbst wenn sie es könnten, so würde es den Fahrern nicht viel bringen, denn hinter der Brücke bewegen sich mittlerweile wieder Bagger, Kipper und Bauarbeiter. Für knapp 1,2 Millionen Euro wird seit einigen Wochen die durch Schankweiler verlaufende L 2 komplett erneuert. 650 000 Euro davon bezahlt das Land, 390 000 Euro übernehmen die Verbandsgemeinde-Werke Irrel für Kanal und Wasserleitungen und die restlichen rund 67 000 Euro zahlt die Gemeinde Schankweiler für die Gehwege. Eine Maßnahme, die Ortsbürgermeister Alois Pelletier sehr begrüßt, denn der Zustand der alten Straße im Ort unterscheidet sich nicht wesentlich von dem Abschnitt, wo bereits die alte Fahrbahn samt Unterbau entfernt wurde. Worüber Pelletier sich allerdings weniger freut, ist die Tatsache, dass der Verkehr nach den Bauarbeiten an der Brücke jetzt erneut umgeleitet werden muss. So ist die Straßensanierung durch Schankweiler, die voraussichtlich ein Jahr dauern wird, in drei Bauabschnitte unterteilt, von denen der erste unmittelbar hinter der Brücke beginnt. Wäre es nach dem Willen des Ortsbürgermeisters gegangen, so wäre die Brücke gemeinsam mit dem ersten Abschnitt saniert worden. Die Umleitung über Wirtschaftswege im vergangenen Winter, wodurch ein hoher Schaden entstanden sei, wäre dann erspart geblieben, erklärt der Gemeindevertreter. Breitere Straße, größere Kurve

Doch der Bürgermeister ist zuversichtlich, das Kapitel Brückensanierung bald abschließen zu können, und blickt jetzt auf die Baumaßnahme dahinter, die auf 850 Meter Länge durch den Ort verläuft. Breiter wird die Straße zukünftig sein, wofür einige Stützmauern im Dorf zurückversetzt und auch ein altes Kellergebäude, um das die Straße zur Zeit noch einen Schlenker macht, um anderthalb Meter verkürzt werden muss. Auch die enge, unübersichtliche Linkskurve am Ortsende (Richtung Nusbaum) wird breiter. Mit den Arbeiten der dort tätigen Baufirma sei man bisher sehr zufrieden, sagt Pelletier und rechtfertigt die dringend notwendige Erneuerung der Ortsstraße: "Es ist doch normal, dass ein Dorf versucht, zu überleben."

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