Neue Impulse für die Partnerschaft

Mit rund 6000 Besuchern am Maifeiertag ist die fünftägige Grenzlandschau (GLS) zu Ende gegangen. Während Organisatoren und Aussteller ein überwiegend positives Fazit ziehen, werden auf belgischer Seite die Weichen für die Zukunft der Partnermesse Comisa gestellt.

Prüm. Mit 22 400 verkauften Eintritten plus geschätzten 3000 Besuchern, die Ausstellerausweise nutzten, hat die 21. Auflage der GLS/Comisa/Expo ein ähnliches Ergebnis wie vor zwei Jahren erreicht. Erwartungsgemäß nutzten die meisten Gäste den Sonntag und den Feiertag zum Bummel über das Gelände."Für die Aussteller ist die Zahl der Käufer und der Kundengespräche entscheidend. Und da habe ich sehr Positives gehört", berichtet Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Bei den erstmals gesetzten Themenschwerpunkten Gesundheit und Energie sei zum Beispiel zu überlegen, wie sie besser beworben werden könnten."Das Messewesen hat generell Probleme. Bei uns lief es aber gut. Wir sind zufrieden, zumal wir diesmal einen Tag weniger hatten", meldet Ausstellungsleiter Georg Sternitzke. Bis auf die heißen ersten Tage habe das Wetter gut mitgespielt.Das Programm zu den Thementagen im Festzelt sei zwar nicht gut besucht gewesen: "Aber das ist ausbaufähig. Vielleicht integrieren wir das besser direkt an den Ständen."Verfeinern lässt sich nach Auffassung von Mitorganisator Manfred Schuler auch der Einsatz der großen LED-Wand, die bei ihrer Premiere gut eingeschlagen sei: "In Werbeblöcken haben wir rund 100 Aussteller präsentiert, dazwischen Programmhinweise und andere Beiträge. In Zukunft wollen wir noch mehr Live-Aktionen auf der Bühne bieten."Musik spielt künftig in der Triangel

Befürchtungen, die GLS müsste ihren Beinamen Comisa/Expo künftig ablegen, versucht die belgische Seite auf TV-Anfrage zu zerstreuen. Zwar will die Autonome Gemeinderegie, ein kommunaler Betrieb in St. Vith, die Comisa nicht mehr in der bisherigen Form ausrichten. "Zeltaufbau, Strom- und Wasserversorgung bedeuten einen riesigen Aufwand. Bei 15000 Besuchern hatten wir relativ hohe finanzielle Defizite", sagt Gemeinderegie-Vorsitzender Lorenz Paasch. Mit dem neuen Kultur-, Konferenz- und Messezentrum "Triangel" schaffe St. Vith jedoch die Voraussetzungen, um den Ansprüchen des Publikums und dem Trend zu Fachmessen besser gerecht zu werden.Dieses Zentrum entsteht derzeit auf dem St. Vither Bahnhofsgelände mit variabler Ausstattung und bis zu 1800 Quadratmetern ebener Fläche. "Dort können wir themenbezogene Ausstellungen aufbauen wie zum Beispiel Tourismus und Kulinarisches, Autos, Mode oder Haus und Wohnen", sagt St. Viths Bürgermeister Christian Krings. Name und Logo könnten beibehalten werden.2008 fällt die Comisa aus. 2009 soll "Triangel" zwar stehen, aber in diesem Jahr ist Prüm wieder an der Reihe. Danach könnte es im jährlichen Wechsel wie bisher weiter gehen. Darüber wollen beide Seiten demnächst sprechen. Meinung Drei Wege, ein Ziel Neue Zuschauerrekorde waren bei der 21. Auflage der Grenzlandschau nicht zu erwarten. Das Aus für die Moselland-Ausstellung hatte die veränderten Gewohnheiten der Kunden zuvor erschreckend deutlich gemacht. Der Herausforderung versuchen die Veranstalter mit unterschiedlichen Konzepten zu begegnen. Die Wittlicher Wirtschaftswoche ist so etwas wie der Jungstar unter den Gewerbeschauen. Dort locken unter anderem freier Eintritt sowie umfangreiches Familien- und Unterhaltungsprogramm. Der dreijährige Rhythmus schafft in Verbindung mit hohen Qualitätsmaßstäben für die Stände eine gewisse Exklusivität. Die GLS-Macher setzen auf Bewährtes, experimentieren aber auch bewusst mit neuen Elementen. Die Themenschwerpunkte klangen gut, müssen aber offenbar noch griffiger präsentiert werden. Als Volltreffer erwies sich die Video-Wand — moderne Stadien und Großraumhallen lassen grüßen. Die St. Vither Lösung "Klein, aber fein" ist auf Prüm nicht übertragbar, hat jedoch durchaus ihren Reiz. Die Eifel darf gespannt sein, wie das neue Zentrum genutzt wird. m.hormes@volksfreund.de

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