Neue Läden für alte Lücken: Prüm weitet sein Angebot aus - Neue Gastronomie und Geschäfte

Prüm · Prüm verpasst sich eine Frischzellenkur. Nach der Neugestaltung der Hillstraße steht die Umgestaltung des Hahnplatzes als Nächstes an. Und die Geschäftswelt steht da nicht zurück. Leerstände füllen sich, Restaurants werden erweitert und in der Bahnhofstraße wird gerade neu gebaut.

Neue Läden für alte Lücken: Prüm weitet sein Angebot aus - Neue Gastronomie und Geschäfte
Foto: (e_pruem )

Prüm. Eine Stadt ohne Leerstand gibt es nicht. Dort zieht einer aus, auf der anderen Straßenseite füllt sich das Schaufenster wieder. Auch in Prüm gibt es gerade viel Bewegung in der Geschäftswelt. Und zwar so viel, dass wir nachfolgend die augenfälligsten Neuerungen vorstellen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Johannismarkt: Im ehemaligen Modehaus Steffen tut sich was. Im Erdgeschoss eröffnet Oliver Moden mit "Lieblingszwirn" ihr viertes Geschäft in der Stadt. Das Konzept wird in etwa so sein wie das vom Vorgänger, Mode Steffen. "Einige Marken haben wir übernommen, aber es kommen auch neue hinzu", sagt Sabine Klöckner, Geschäftsführerin von Oliver Moden. Die Zielgruppe: Frauen, die im klassischen Bereich, "etwas konfektionierter" unterwegs seien. Eröffnung soll am 18. August sein. Zuvor werden die 400 Quadratmeter Ladenfläche komplett renoviert. "Prüm ist wie ein kleines Kaufhaus. Das Sortiment muss rund sein, sonst verschwinden die Kunden", sagt die Modefachfrau.
Hausbesitzer Gerwin Steffen freut sich über seine neue Mieterin. "Wir hatten mehrere Interessenten für die Räume." Wegen des ehemaligen Kundenstamms habe sich Steffen aber für jemanden aus der Textilbranche entschieden. Auch für die erste Etage gibt es eine neue Mieterin. In die ehemaligen Räume der DAK zieht zum 1. Juli die Praxis von Gynäkologin Christiane Ernst-Keen, die zuvor in der Teichstraße zu finden war.

Hahnplatz: Schnell wieder gefüllt haben sich die Räume des ehemaligen Stadtcafés am Hahnplatz. Dort gibt es seit dem 15. April das Bistro/Café "Setz dich" von Jan Gillengerten. Im Selbstbedienungsrestaurant werden sowohl Frühstück als auch kleine Gerichte sowie Kaffee und frischer Blechkuchen angeboten. "Wer mittags schnell etwas Gesundes essen will, ist bei uns richtig aufgehoben", sagt er.
In direkter Nachbarschaft, bei Mäc Hämpi, wird zurzeit schwer gewerkelt. Der Schnellimbiss vergrößert sich - und zwar um die Fläche des danebenstehenden ehemaligen Goldenen Hahn/vorher Metzgerei Neumann. "Wir hoffen, dass wir im Oktober das Schlimmste hinter uns haben, vor der Tür dann auch", sagt Klaus Tuchtenhagen, der seit 32 Jahren mit seiner Familie das Mäc Hämpi betreibt, in Anspielung auf die Hahnplatzneugestaltung.
Die Wände zwischen den beiden Häusern werden herausgebrochen, unten entsteht ein großer Raum mit etwa 24 Sitzplätzen. Oben wird ebenfalls der Raum vergrößert, dafür muss das Treppenhaus von Mäc Hämpi weg. "Von außen wird es eine ganz neue Fassade geben, damit die beiden Häuser eine Einheit bilden", sagt Tuchtenhagen. Weil auch die Küche komplett erneuert wird, wollen sie mit einem Imbisswagen vor dem Geschäft die heiße Bauphase überbrücken. "Wir sind guten Mutes. Wir glauben, dass das gut wird", sagt er. Auch die Terrassen von Mäc Hämpi und Setz dich werden im Zuge der Hahnplatzsanierung neu angelegt.

Bahnhofstraße: Das alte Schwoim-Haus für Bekleidung ist vor allem durch seine orangefarbenen Jalousien vielen noch in Erinnerung. Nun ist es dem Erdboden gleichgemacht. An dessen Stelle baut die Familie Leuschen ein neues Haus. "Wir haben erst gedacht, wir könnten das alte Haus kernsanieren, aber dann haben wir uns doch für einen Neubau entschieden", sagt Walburga Leuschen vom gleichnamigen Bestattungsinstitut. In die untere Etage wird das Unternehmen, das bisher in der Tiergartenstraße zu finden war, einziehen. Oben entstehen zwei Wohnungen. Ende des Jahres soll das Haus bezugsfertig sein. Der mit rotem Sandstein versehene Neubau werde sich gut ins Stadtbild einfügen, sagt Walburga Leuschen.
In unmittelbarer Nachbarschaft, hinter der Post, hat in dem ehemaligen griechischen Restaurant eine Shisha- und Cocktailbar eröffnet. Yilmaz Dogan, der das Havana seit zwei Monaten betreibt, ist mit dem Zulauf zufrieden. Geöffnet hat die Bar ab 13 Uhr so lange, "bis die Gäste nach Hause wollen".

Das Beziehen neuer Geschäftsräume hinterlässt auch Lücken. So ist der Laden Stoff-Ideen von der Tiergartenstraße in den Altenmarkt gezogen. Wer in die ehemaligen Räume folgt, sei noch in der Schwebe, sagt Peter Alber, dem die Immobilie gehört. Auch gegenüber haben sich die Räume des ehemaligen Vitae noch nicht gefüllt. In der Teichstraße neu angesiedelt hat sich Sven Tombers mit seinem Laden Eifel Hör Akustik.

Und wie bewertet Christine Kausen, Vorsitzende von Prüm eifelstark - Stadtmarketing und Gewerbeverein, die An- und Umsiedlungen? "Laut einer Erhebung der Industrie- und Handelskammer sind wir, was Leerstände betrifft, im unkritischen Bereich. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir nicht alle mit offenen Augen gucken müssen, damit auch die kleinen Lücken geschlossen werden." Schöner wäre, wenn es statt Lücken, nette, interessante Geschäfte gebe. "Aber es tut sich was. Das zeigt, dass Prüm funktioniert."Extra

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In der Region Trier betrug 2014 der Einzelhandelsumsatz 2,88 Milliarden Euro. Das Gros entfiel dabei mit 1,10 Milliarden Euro auf die Stadt Trier, gefolgt von den Landkreisen Trier-Saarburg (563,20 Millionen Euro), Bernkastel-Wittlich (517,59 Millionen Euro), Bitburg-Prüm(460,35 Millionen Euro) und Vulkaneifel (249,38 Millionen Euro). Quelle: IHK Trier Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft (also das Geld, das die Einwohner mit Blick auf ihr Einkommen theoretisch im Einzelhandel ausgeben könnten) liegt in der Stadt Prüm bei 36,14 Millionen Euro. Das sind 6646 Euro pro Kopf. Damit liegt Prüm etwas über dem Bundeswert von 6485 Euro. Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg

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