Neue Mieter fürs militärische Hauptquartier

Bitburg · Büros statt Bombereinsätze: Das militärische Hauptquartier der ehemaligen Bitburger Air Base erhält bald eine neue Bestimmung. Der Gebäudekomplex wird derzeit für 1,5 Millionen Euro saniert und soll Mitte des Jahres bezugsfertig sein. Er bietet Büro-, Verkaufs- und Hallenflächen. Wohnungen sind dort nicht vorgesehen.

 Im alten Hauptquartier des 36. Jagdgeschwaders entstehen neue Gewerbeflächen. TV-Foto: Katharina Hammermann

Im alten Hauptquartier des 36. Jagdgeschwaders entstehen neue Gewerbeflächen. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. Noch ist gut zu erkennen, welche historische Bedeutung dieses Gebäude hat. An seiner linken Flanke prangt ein Emblem der US Air Force, umrahmt von den Worten "Bitburg Air Base". Und obwohl eine neue Fensteröffnung den Schriftzug durchbricht, ist klar, um wessen Hauptquartier es sich handelte: Der Komplex beherbergte die Kommandozentrale des in Bitburg stationierten 36. Jagdgeschwaders.
In diesen Räumen gehörte der kalte Krieg zum Tagesgeschäft. Dort entschieden hohe Offiziere über die Details des in der Eifel deutlich zu spürenden Wettrüstens. Und dort bereiteten sie wohl auch den Einsatz des Bitburger Geschwaders im Golfkrieg vor.
Nicht lange mehr und das Hauptquartier bekommt eine ganz neue Bestimmung. Der Wittlicher Unternehmer Manfred Hermes, Geschäftsführer des Gebäudereinigungsunternehmens Hermes & Greisler, hat das aus mehreren Gebäuden bestehende ehemalige US-Headquarter im Frühjahr 2012 erworben. Er plant, die Sanierung so abzuschließen, dass die ersten Mieter Mitte 2014 einziehen können.Neue Zufahrt angelegt


Insgesamt 1,5 Millionen Euro investiert er nach eigenen Angaben in die Umnutzung des 3100 Quadratmeter großen Komplexes, der zuvor zur insolventen Firmengruppe Tix gehörte. Ein Teil habe sich in sehr gutem Zustand befunden, ein anderer musste kernsaniert werden. Zu den Arbeiten gehörte auch der Bau von Zufahrtsstraßen, die es ermöglichen, die Rückseite der Anlage zu erreichen. Diese gliedert sich nun in sechs Einheiten mit separaten Eingängen, die eine Mischung aus Büro-, Verkaufs- und Hallenfläche bieten. Zu diesem Zweck wurden an der Rückseite des Ex-Kommandozentrums 600 Quadratmeter Halle neu gebaut.
Für drei der sechs Einheiten haben sich laut Hermes bereits Mieter gefunden. Bei zweien handelt es sich um Firmen, die ihren Sitz schon jetzt auf dem Flugplatz haben, sich jedoch mehr Platz wünschen.
Derzeit werden die Außenanlagen gepflastert. Mit der endgültigen Aufteilung der Innenräume will Hermes warten, bis klar ist, welche Bedürfnisse die künftigen Nutzer haben.
Welchem Gewerbe auch immer sie nachgehen mögen - die Zeiten, in denen an diesem Ort über Jagdbombereinsätze, Patriotraketen oder den fieberhaften Ausbau der Bitburger Air Base gesprochen wurde, gehören untrennbar zur Geschichte ihrer neuen Firmensitze.

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