Neue Perspektiven fürs Mutterhaus

Der Erweiterungsbau des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen steht vor der Fertigstellung. Die Inbetriebnahme startet im Juni. Ab September landen Rettungshubschrauber auf dem 42-Millionen-Euro-Bau.

 Hier werden ab September Rettungshubschrauber landen: Plattform auf dem Dach des Erweiterungsbaus. TV-Foto: Roland Morgen

Hier werden ab September Rettungshubschrauber landen: Plattform auf dem Dach des Erweiterungsbaus. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (r.m.)Triers größte Baustelle sorgt schon von weitem für Aufsehen. Auch bei Dunkelheit. Derzeit stehen Leuchtmittel-Proben auf dem Programm. Die Hubschrauber-Plattform in 30 Metern Höhe auf dem Dach des Mutterhaus-Erweiterungsbaus erstrahlt bernsteinfarben. "Wir suchen einen warmen Farbton", sagt Thomas Dewald (49), Leiter der Mutterhaus-Wirtschaftsabteilung und Betreuer des Neubau-Projekts. Schließlich soll die Illuminierung Dauerzustand werden. Futuristisch sieht es aus, fast so, als sei ein Ufo auf dem Neubaukomplex gelandet. Auch wenn es mit Science Fiction nichts zu tun hat: Die Helikopter-Plattform symbolisiert die Zukunft der Klinik. Mutterhaus-Geschäftsführer Ralf Lunkenheimer (52) spricht von einem "Quantensprung", den der 42 Millionen Euro kostende und zu 90 Prozent vom Land bezahlte Erweiterungsbau ermögliche: "Wir lösen unsere Platzprobleme und erreichen in Struktur, Organisation und Wirtschaftlichkeit einen immensen Fortschritt zum Wohle von Patienten und Mitarbeitern." Gesundheitsministerin Malu Dreyer formulierte es beim Richtfest im März 2009 so: "Nach Abschluss der Bauarbeiten zählt das Mutterhaus der Borromäerinnen zu den modernsten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz."

Den Erweiterungsbedarf belegen folgende Zahlen. Vor 14 Jahren umfasste das Mutterhaus neun Fachabteilungen mit 1000 Beschäftigten. Heute sind es 17 Fachabteilungen (670 Betten) und 1550 Mitarbeiter. Damals hatte die Klinik noch kein medizinisches Zentrum, heute sind es acht (darunter Brust-, Kinder-, onkologisches Zentrum). Die Patienten-Zahl hat sich auf 100 000 jährlich verdoppelt. Das alles bei seit den 90er Jahren nur geringfügig verbessertem Raumangebot. Nun ist das Ende der beengten Verhältnisse in Sicht. Der zehngeschossige Erweiterungsbau bietet 16 500 Quadratmeter Fläche für Untersuchungs-, Ambulanz- und Behandlungsräume, ein Zentral-OP mit Aufwachräumen und Zentral-Sterilisation, eine Kinderintensiv-Station sowie weitere Pflegestationen.

Derzeit tummeln sich dort noch rund 90 Bauarbeiter und Handwerker. Im Juni starten der phasenweise Umzug und die Anbindung an den Zentralbau. Bis Oktober, so hofft Lunkenheimer, werde der Erweiterungsbau voll in Betrieb sein "und unsere Mitarbeiter eine logistische Meisterleistung vollbracht haben". Die Hubschrauber-Plattform soll - nach Landetests in der zweiten Juni-Hälfte - ab September ihren Zweck erfüllen, sobald die darunter liegenden Operationsräume startklar sind. Der Zeitgewinn kann Leben retten. Bislang landen Helikopter neben dem Mutterhaus-Kindergarten am Krahnenufer. Von dort aus gelangen Patienten im Rettungswagen über die Feldstraße in den OP.

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