Bleialf. Noch sind einige kleine Restarbeiten am Brunnen auf dem neuen Marktplatz in Bleialf zu machen, aber bereits jetzt zieht die Konstruktion des Künstlers Werner Bitzigeio aus Winterspelt zahlreiche Blicke auf sich. Er hatte mit seinem Entwurf die Gemeinderatsmitglieder überzeugt und den Auftrag für den Brunnen bekommen.

Sein monumentaler, 21 Tonnen schwerer Stein ist nach dem goldenen Schnitt in zwei Teile geschnitten. Bunte Stehlen tragen den oberen Teil und halten ihn wie ein Dach etwa zwei Meter über dem unteren Teil fest in der Waage. Später fließt Wasser über den "Dach-Stein", sammelt sich an der Unterseite und tropft an kleinen Wölbungen hinunter auf die blankpolierte Schnittfläche der unteren Steinhälfte. Für Bearbeitung und Aufbau brauchte Bitzigeio schweres Gerät, immerhin wiegt der schwebende "Dach-Stein" auch nach seiner Bearbeitung immer noch sechs und die untere Steinhälfte acht Tonnen. Der tropfende Stein ist dem Besucherbergwerk in Bleialf nachempfunden, dessen Stollen sogenannte Wasserlösungsstollen sind, in denen ebenfalls ständig Wasser von der Decke tropft. Wie das Gestein um die Stollen besteht der neue Brunnen ebenfalls aus Grauwacke.

Diesen Stein in der benötigten Größe zu finden - das war schon eine Herausforderung für den Künstler. Schließlich wurde die Firma Backes in einem Steinbruch in Kronenburg fündig.

Grauwacke wird nicht sehr geschätzt. Der Stein, vor 300 Millionen Jahren durch Sedimentierung entstanden, kommt in der Schneifel sehr häufig vor. Aus Grauwacke sind alte Bruchstein-Häuser gebaut. Grauwackenschotter wird als Gleisbett von der Eisenbahn verarbeitet oder ist Unterbau für Straßen. Jetzt bekommt dieser Stein ein Denkmal, was dem Bleialfer Gemeinderat bei seiner Entscheidung wichtig war.

Der neue Marktplatz wird am Sonntag, 17. April, von Innenminister Karl Peter Bruch eingeweiht, gleichzeitig stellt die Feuerwehr ihr neues Einsatzfahrzeug vor. red