Archiv 17. Dezember 2019 Neuer Busverkehr in der Südeifel kommt ins Rollen

Irrel · In der Südeifel fahren seit Montag neue Busse. Die Firma Tempus Mobil hat den Betrieb übernommen. Und bislang scheint alles glatt zu laufen.

 Die Busse haben am Montag pünktlich den Betriebshof verlassen.

Die Busse haben am Montag pünktlich den Betriebshof verlassen.

Foto: TV/Tempus

Die Befürchtungen sind groß gewesen, dass es in der Südeifel mit dem Start des neuen Linienbündels zu Chaos kommen wird. Doch bislang deutet nichts darauf hin. „Für die Kürze der Zeit, hatten wir eine perfekte Betriebsaufnahme“, sagt Andreas Winter, Geschäftsführer der Firma Tempus Mobil, die seit Montag zwischen Trier, Bitburg, Irrel und Echternacherbrück unterwegs ist: „In der Rekordzeit von sechs Monaten haben wir in Irrel einen komplett neuen Betrieb aufgebaut.“

Fahrausfälle habe es gar keine gegeben, sagt der Chef des Unternehmens. Das bestätigt auch ein Blick auf die Homepage des Verkehrsverbundes Trier (VRT), wo von Problemen ebenfalls keine Rede ist. Alle Busse hätten am Montag pünktlich den Betriebshof im Irreler Gewerbegebiet Zweikreuz verlassen. Es sei später lediglich, wegen des Verkehrs, zu einigen Verspätungen gekommen. Weitere Probleme, die an den ersten Tagen so auftraten: Dreimal fuhren Busse an Haltestellen vorbei, etwa in der Gemeinde Olk. Der Grund: Die Fahrer hätten die unbeleuchteten Haltepunkte nicht als solche erkannt, sagt Winter: Tempus habe aber sofort Kleinbusse nachgeschickt, um die Wartenden abzuholen. Und mancher Bus war wohl am Morgen schon überfüllt, weil man bei den Planern des VRT die Kapazitäten unterschätzt hatte.

Solche Anlaufschwierigkeiten seien aber typisch, sagt Winter, und würden sich im Laufe der Zeit von selbst erledigen: „Hier und da müssen wir eben noch etwas nachjustieren.“

 Das neue Busnetz in der Südeifel

Das neue Busnetz in der Südeifel

Foto: TV/Schramm, Johannes

70 Prozent mehr Verkehr als noch vor Dezember sind inzwischen auf 15 Linien in der Südeifel unterwegs. Viele, viele Busse, die es für das Unternehmen, das früher City Tours Trier hieß und kaum eigene Strukturen besaß, erstmal zu beschaffen galt. Seit Juni hat Tempus mehr als sieben Millionen Euro in den Kauf von 21 neuen und die Modernisierung von 22 gebrauchten Fahrzeugen investiert.

Eine noch größere Herausfordungen war es allerdings, genügend Personal aufzutreiben (der TV berichtete). Aber auch diese Aufgabe habe man „professionell bewältigt“, sagt Winter. Noch immer seien zwar nicht alle Stellen besetzt. Doch durch Unterstützung der luxemburgischen Mutterkonzerne, Voyages Emile Weber und Bollig Voyages, sei es der Tochter Tempus gelungen, Fahrer zu organisieren. Ein Chaos wie an der Mosel, wo lange ein Notfahrplan galt, sei daher nicht zu erwarten.

Einspringen müssen die luxemburgischen Ersatzkräfte nur bis Anfang Januar, sagt Winter. Dann würden weitere 15 Leute zum Team von derzeit 45 verpflichteten Fahrern dazustoße, die derzeit wegen Kündigungsfristen nicht von ihren alten Arbeitgebern wegkämen.

Viele von ihnen kommen aus dem Ausland. Und mussten daher erst Deutsch lernen. Bereits jetzt hätten die ausländischen Fahrer aber schon 50 Stunden in Sprachkursen absolviert. Die Strecken und den Verkehr in der Eifel konnten sie seit 15. Oktober laut Tempus bei über 7000 Stunden Schulungsfahrten kennenlernen. Vor allem kurz vor dem Start des Linienbündels rollten verstärkt blau-weiße Busse durch die Südeifel.

Ebenso wie Winter ist auch Joachim Streit, Landrates des Eifelkreises Bitburg Prüm, sehr zufrieden mit den Vorbereitungen und dem Betriebsanlauf: „Es freut mich sehr, dass das erste Linienbündel im Eifelkreis Bitburg-Prüm startklar ist. Mit der schrittweisen Umsetzung des lokalen Nahverkehrsplans wird das ÖPNV-Angebot in der Fläche deutlich erhöht.“

Mit den neuen Fahrplänen hingegen sind nicht alle zufrieden. Probleme gibt es etwa in Gemeinden rund um das Gymnasium Biesdorf. Hier beschweren sich viele Eltern und Schüler, dass die Anbindung zur Schuler durch die neuen Linien schlechter geworden sei. „Für die Fahrpläne“, sagt Winter: „können wir aber nichts.“

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